Von Berlin aus, im Exil, bringt er sich journalistisch unermüdlich ein. Und hofft, dass die jüngsten großen Proteste in der Türkei endlich zum demokratischen Wandel führen in dem vom Autokraten Erdoğan repressiv regierten Staat. Seine Heimat musste Can Dündar 2016 verlassen. Der frühere Chefredakteur der liberalen türkischen Tageszeitung Cumhuriyet, Buchautor, Kolumnist und Dokumentarfilmer war nach einer Reportage über die Beteiligung des türkischen Geheimdienstes am Syrienkrieg wegen Spionage inhaftiert worden. Dündar gelang es, nach Deutschland zu kommen. 2020 wurde er in Abwesenheit zu mehr als 18 Jahren Haft verurteilt. In Berlin betreibt Dündar u. a. das Web-Radio Özgürüz („Wir sind frei“), in der Türkei gibt es Mitarbeiter:innen, undercover. „Wir wollen unsere Türkei zurück“, sagte Dündar im März 2025 der Süddeutschen Zeitung.
Can Dündar
Journalist, Autor, Dokumentarfilmer
Im Gespräch mit
Alexandra Föderl-Schmid
Nachrichtenchefin der Süddeutschen Zeitung