Nach der rechtlich umstrittenen Parlamentswahl im Oktober konnte die pro-russische Regierung ihre Macht behaupten, die EU-orientierte Opposition boykottierte das Parlament und die anschließende Präsidentschaftswahl, weil Vorwürfe der Wahlmanipulation nicht aufgeklärt wurden. Hundertausende demonstrierten, jeden Abend, wochenlang. Viele trugen EU-Fahnen, da die Regierungspartei Georgischer Traum die Beitrittsverhandlungen mit der EU ausgesetzt hatte. Mit Gewalt und neuen Gesetzen versucht die Regierung, die Zivilgesellschaft zu unterdrücken, NGOs sowie unabhängige und oppositionelle Medien zu zerschlagen. Die kritische Zivilgesellschaft sorgt sich auch um die territoriale Integrität ihres Landes, da der Kreml die Souveränität Georgiens nicht anerkennt.
Tekla Aslanishvili
Künstlerin, Filmemacherin, Tiflis, Berlin
Giorgi Maisuradze
Leiter des Instituts für Sozial- und Kulturforschung, Ilia-Universität Tiflis,
Schriftsteller, Publizist
Sonja Katharina Schiffers
Regionalbüro Südkaukasus der Heinrich-Böll-Stiftung, Tiflis
Moderation
Tigran Petrosyan
Journalist, taz, ZEIT Online u. a., leitet die Osteuropa-Projekte der taz Panter Stiftung