Lange Zeit wurden Geschlechterunterschiede bei Erkrankungen in der medizinischen Forschung und Lehre zu wenig berücksichtigt – auch in Österreich. Aufgrund unterschiedlicher Symptomatiken wurden einige Erkrankungen bei Frauen, aber auch bei Männern, oftmals später erkannt und dadurch schlechtere Behandlungsergebnisse erzielt. Außerdem werden die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen in der Gesundheitsversorgung häufig nicht mitgedacht und den Studierenden in medizinischen Fächern nicht ausreichend vermittelt. Auch Anliegen von MigrantInnen gilt es in der Gesundheitsversorgung spezifisch zu berücksichtigen. Darüber hinaus muss die Frage nach einer altersgerechten Medizin gestellt werden.
Die Medizinische Universität Innsbruck hat es sich gemeinsam mit dem Institut für Diversität in der Medizin zur Aufgabe gemacht, Geschlechterunterschiede sowie weitere Diversitätsaspekte bei der Gesundheitsförderung, Prävention, Entstehung, Diagnose und Therapie näher zu erforschen und dieses Wissen zu Diversitätsthemen in der Medizin zu vermitteln. Das feministische Gesundheitsmagazin Our Bodies wiederum ist ein rares Beispiel eines Mediums, das eine breitere Öffentlichkeit für geschlechtsspezifische Fragestellungen sensibilisiert.
Elisabeth Pittermann
Gesundheitsexpertin des Pensionistenverbands Österreich
Belachew Gebrewold
Bereichs- und Studiengangsleiter Soziale Arbeit, MCI, Innsbruck
Sabine Ludwig
Direktorin des Instituts für Diversität in der Medizin, Med-Uni Innsbruck
Brigitte Theißl
Redakteurin beim Magazin Our Bodies
Moderation
Elke Ziegler
Wissenschaftsjournalistin, ORF