Der Internationale Tag der Pressefreiheit am 3. Mai ist gleichzeitig Auftakt des Journalismusfest Innsbruck – Internationale Tage der Information, ein Treffpunkt von Journalist*innen, Wissenschaftler*innen, NGO-Exponent*innen und Kulturschaffenden aus vielen Staaten Europas und anderen Regionen der Welt. Thematische Schwerpunkte der rund 60 öffentlichen Veranstaltungen sind unter anderem Russlands Invasion in der Ukraine, Israel-Palästina, Myanmar, #MeToo-Berichterstattung oder Recherchen am rechten Rand. Das Festival wurde mit feierlichen Grußworten eröffnet, u. a. von Bundespräsident Alexander van der Bellen (Videobotschaft), Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle, Südtirols Landeshauptmann und Präsident der Europaregion Arno Kompatscher, dem amtierenden Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi und dem neu gewählten Innsbrucker Bürgermeister Johannes Anzengruber.
„Freie, unabhängige Medien sind eine unabdingbare Voraussetzung für das Herstellen von Öffentlichkeit und damit für das Funktionieren von Demokratie. Daran möchte ich am heutigen Tag der Pressefreiheit erinnern, denn wie Demokratie muss auch die Pressefreiheit jeden Tag neu gelebt und neu errungen werden. Dieser Grundton schwingt in allen Veranstaltungen des Journalismusfests 2024 mit“, spricht Bundespräsident Alexander van der Bellen seine Grußworte aus.
„Das Journalismusfest bietet nicht nur Gelegenheit, die Vielfalt und Qualität des journalistischen Handwerks zu feiern. Es ist auch ein bedeutendes Forum für den Dialog zwischen Medien, Politik und den Bürgerinnen und Bürgern“, appelliert der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle.
Arno Kompatscher, Südtiroler Landeshauptmann und Präsident der Europaregion, betont ebenfalls die Bedeutung der Pressefreiheit: „Es ist uns klar, dass seriöser, unabhängiger Journalismus weltweit unter Druck steht, auch in den tatsächlichen Demokratien. Politik und Journalismus leiden unter Vertrauensverlust in Institutionen, Wissenschaft und Medien. Wir sollten nicht in einem Jammertal verharren, sondern darüber reden. Dafür ist dieses Journalismusfest da.“
„Genau hinsehen, was geschieht – das zieht sich als Motto durch das Programm. Dieses genaue Hinsehen führt in manchen Ländern zur Verfolgung und Bedrohungen von Journalisten und Journalistinnen. Es ist also eine mutige Aufgabe, das zu beschreiben, was man sieht“, äußert sich auch der scheidende Bürgermeister Innsbrucks Georg Willi.
„Es freut mich besonders, dass das Journalismusfest in Innsbruck stattfindet, und das nicht zum ersten Mal. Wir, Innsbruck, sind eine Stadt der Vielfalt. Deswegen passt das Journalismusfest hierher“, sagt der neu gewählte Innsbrucker Bürgermeister Johannes Anzengruber.
„Dass das Festival 2024 mit 60 öffentlichen Veranstaltungen an 25 Schauplätzen stattfindet, hängt sehr mit einer gewachsenen Zahl an Kooperationspartner*innen in Innsbruck zusammen, die das Journalismusfest vielfältiger und eigentlich erst zu dem machen, was es ist“, dankt Benedikt Sauer, Leiter des Journalismusfests. Die Würdigung von Journalistin Alexandra Förderl-Schmid, einer Unterstützerin des Festivals der ersten Stunde, wurde mit intensivem Applaus bedacht. Sie konnte dieses Mal leider nicht anwesend sein.
„Sagen Sie jedem Mädchen, das Journalistin werden will: Werde es!“, lautet der Appell von ORF-Moderatorin Claudia Reiterer bei ihrem Eröffnungsvortrag. Unter dem Titel „Verbrennen Medienfrauen auf dem digitalen Scheiterhaufen?“ beleuchtet sie die sexualisierte Gewalt, der Journalistinnen ausgesetzt sind.
Die Eröffnung des Festivals im Treibhaus wurde organisiert von Norbert Pleifer.
Medienpartner des Journalismusfest Innsbruck sind u.a. APA, ZEIT, Süddeutsche Zeitung, Standard, Falter, Reportagen/Bern, taz, Le Monde Diplomatique/Berlin, Internazionale/Rom, Tiroler Tageszeitung, ORF-Tirol, ORF-FM4.
Das Journalismusfest wird größtenteils öffentlich finanziert: durch Stadt Innsbruck, Land Tirol, Innsbruck Tourismus, Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, Tirol Werbung und die Universität Innsbruck, zudem durch die ERSTE Stiftung und Zuwendungen von EU-Kommission/Österreich, taz Panter Stiftung, Israelitische Kultusgemeinde Tirol und Vorarlberg, Wirtschaftskammer Tirol, Italienzentrum und Osteuropazentrum der Universität, Italienisches Kulturinstitut Wien, GPA-JournalistInnen, Kooperationspartner sind u.a. die Medizinische Universität Innsbruck, Treibhaus, Literaturhaus am Inn, WEI SRAUM Designforum Tirol, Haus der Begegnung.