Programm 2023
An drei Tagen treffen sich in Innsbruck Journalistinnen und Journalisten mit anderen kundigen Vermittler*innen von Information aus verschiedenen Regionen der Welt.
In Gesprächen mit Kolleg*innen und anderen Expert*innen erfahren die Besucher*innen, was hinter den Kulissen der oft eilig und oberflächlich vermittelten Informationen zum internationalen Geschehen vor sich geht und können sich einbringen. Aktuelle soziale, politische und kulturelle Entwicklungen stehen im Mittelpunkt der Debatten, von Buchpräsentationen, Ausstellungen, Dok-Filmen und Audiofeatures.
Das Journalismusfest Innsbruck öffnet ein Fenster für die komplexe Gegenwart, in der wir leben.
Wir begrüßen 2023 mehr als 120 Mitwirkende aus 20 Ländern und drei Kontinenten zu rund 50 Veranstaltungen im Zentrum von Innsbruck. Die Veranstaltungsorte sind zu Fuß oder mit dem Rad gut zu erreichen.
Sonderführung:
„Atlas der Globalisierung. Die Welt in Karten und Graphiken“ mit Adolf Buitenhuis und Stefan Mahlke
Samstag, 14:00 Uhr, Theologie Innenhof
Abgesagt:
„The Klling of a Journalist“
Donnerstag, 20:30 Uhr, Waltherpark
Ortsänderung:
„Der Lichtblick“. Zeitung hinter Gittern
Freitag, 16:30 Uhr, Leopoldsaal
„Das sechste Massensterben und niemand schaut hin. Biodiversität und Artensterben“
Samstag, 15:00 Uhr, Leopoldsaal
„Umverteilen fürs Klima“
Sonntag, 11:00 Uhr, Leopoldsaal
Übersicht
Donnerstag, 11. Mai 2023
11. Mai 2023
Unerzählt. Theater in Bildern. Fotografien von Monika Rittershaus.
Monika Rittershaus
Opern- und Theaterfotografin, Berlin
Fotoforum, Leiterin
Deutsch. Eintritt frei. Ausstellung von Freitag, 12. Mai bis 9. Juni
Öffnungszeiten: Di.–Fr. 15:00–19:00, Sa. 10:00–13:00
Eine Ausstellung des Fotoforum anlässlich des Journalismusfestes
5/8er in Ehr’n & Jazzorchester Vorarlberg „Im Auge des Schmetterlings“
Welcome zu einem Ost-West-Meeting der besonderen Art! Das Jazzorchester Vorarlberg, eine in Big-Band-Tradition besetzte Formation, nimmt die 5/8erl-Voices in seine Mitte und stylt ihnen mit sattem Gebläse die Frisuren nach vorne.
Eintritt: 25€
Freitag, 12. Mai 2023
12. Mai 2023
Fr, 10:30 Uhr
Begrüßung mit anschließendem Gespräch
Fr, 10:30 Uhr Treibhaus, Turm Begrüßung mit anschließendem Gespräch
Eröffnung des Festivals
Grußworte
Alexander Van der Bellen [Videobotschaft]
Bundespräsident
Sophia Kircher
Erste Vizepräsidentin des Tiroler Landtags
Georg Willi
Bürgermeister von Innsbruck
Peter Paul Mölk
Obmann von Innsbruck Tourismus
Uwe Steger
Universität Innsbruck
Anschließend
Einstehen für Pressefreiheit – von Solidarność bis heute Adam Michnik im Gespräch
Der Essayist und Publizist Adam Michnik ist einer der schillernden Intellektuellen Osteuropas: Als Student war Michnik einer der Aktivisten der polnischen 68er-Bewegung, 1976 Mitgründer des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter KOR, Redakteur von Untergrundzeitschriften, führender Berater der Gewerkschaft Solidarność und Gründer der Gazeta Wyborcza, der ersten unabhängigen Tageszeitung in Osteuropa noch vor dem Fall des Eisernen Vorhanges. Bis heute ist Michnik Chefredakteur der liberalen größten Zeitung Polens, kämpft täglich mit der Redaktion für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Polen. Seine als Buch veröffentlichten Dialoge mit dem russischen Dissidenten Alexej Nawalny, 2015, fanden breites Echo in Osteuropa.
Nina Horaczek spricht mit Adam Michnik und dem stellvertretenden Chefredakteur der Gazeta Wyborcza Bartosz Wieliński über das anhaltende Engagement für Pressefreiheit, den Krieg Russlands in der Ukraine, die Gefahren für die Demokratie in Polen und das Verhältnis zur EU.
Adam Michnik
Chefredakteur der Gazeta Wybocrza, Warschau
OSZE-Preis für Journalismus und Demokratie
Bartosz Wieliński
Stellv. Chefredakteur der Gazeta Wybocrza
Moderation
Nina Horaczek
Chefreporterin des Falter, Wien
Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung; bis ca. 12:15 Uhr
Die Veranstaltung mit Adam Michnik findet statt mit Unterstützung der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg
Wie geht‘s der Euregio? – L‘Euregio come sta? Ein Blick aus der Sicht der großen Regionalmedien
Die Bekanntheit der Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino hat in den vergangenen zehn Jahren bei der Bevölkerung aller drei Länder signifikant zugenommen. Die Aktivitäten der Euregio werden mittlerweile in allen drei Ländern wahrgenommen, am wenigsten allerdings von Jugendlichen unter 25 Jahren. Werden die Initiativen der Europaregion auch ausreichend öffentlich kommuniziert? Erstmals sind VertreterInnen von sechs großen Regionalmedien aus dem Trentino, Südtirol und Tirol eingeladen, die öffentliche Wahrnehmung der Euregio und die Berichterstattung kritisch wie selbstkritisch zu reflektieren.
Gianfranco Benincasa
Rai TGR Trento, Präsident der Journalistenkammer Trentino-Südtirol
Presidente dell’Ordine dei Giornalisti Trentino-Alto Adige
Pierluigi Depentori
Chefredakteur der Tageszeitung L’Adige
Caporedattore del Quotidiano L’Adige
Toni Ebner
Chefredakteur der Tageszeitung Dolomiten
David Runer
Chefredakteur von ORF Bozen
Heidy Kessler
Chefredakteurin von Rai Südtirol, Bozen
Alois Vahrner
langjähriger Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung, Innsbruck
Moderation
Verena Pliger
Direktorin des Nachrichtenmagazin ff, Bozen
Deutsch und Italienisch mit Simultanübersetzung; bis ca. 14:30 Uhr
Mit Unterstützung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino/ Con il sostegno dell‘Euregio Tirolo-Alto Adige-Trentino
Die Veranstaltung ist auch Teil der beruflichen Fortbildung der JournalistInnenkammer Trentino – Südtirol / L’evento fa parte della Formazione Professionale Continua dell’Ordine dei Giornalisti
Armenien – vergessen und bedroht
Seit Ende 2022 blockiert Aserbaidschan Bergkarabach, eine völkerrechtlich umstrittene Region, die von Armenier*innen bewohnt wird. Lebensmittel, Medikamente und Treibstoff werden knapp, die Europäische Union hat eine Beobachtermission in das Grenzgebiet geschickt. Die drei Journalist*innen sprechen über die Blockade und die daraus resultierende humanitäre Krise sowie über Aserbaidschans Drohgebärden und Attacken gegen die armenische Bevölkerung.
Anna Aridzanjan
Geboren in Yerevan, Armenien, Journalistin im Audience Development bei t-online, Berlin
Tigran Petrosyan
Leitet die Osteuropa-Projekte der taz Panter Stiftung, freier Journalist für die taz, ZEIT Online, Amnesty International Journal, Berlin
Moderation
Marianna Deinyan
Freie Journalistin, Moderatorin, WDR/Cosmo
Deutsch; bis ca. 15:00 Uhr
Mit Unterstützung des Osteuropazentrums der Universität Innsbruck
Fr, 13:30 Uhr
Ausstellungseröffnung
Fr, 13:30 Uhr Theologie, Innenhof Ausstellungseröffnung
Atlas der Globalisierung. Die Welt in Karten und Graphiken
Der Planet ist am Limit, neue Viren legen ganze Staaten vorübergehend lahm, die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter. Vor 20 Jahren erschien der erste Atlas der Globalisierung von Le Monde diplomatique. Er hat Maßstäbe gesetzt in der journalistischen Kartografie. In über 200 neuartigen Schaubildern wurde hier zum ersten Mal umfassend und anschaulich dargestellt, was Globalisierung im 21. Jahrhundert bedeutet: Für die Mobilität von Menschen und Waren, für politische Teilhabe, den sozialen Fortschritt oder die weltweite Kommunikation von San Francisco bis Kinshasa. Acht Atlanten und 20 Jahre später zeigt diese kleine Ausstellung am Beispiel des aktuellen Atlas der Globalisierung „Ungleiche Welt“ verschiedene Grafikformen auf ihrem neuesten Stand. Die Ausstellung ist für das Journalismusfest 2023 als Kooperationsprojekt mit Le Monde Diplomatique/ Berlin entstanden und wird von Südwind in den Verleih übernommen.
Dorothee D’Aprile
Le Monde diplomatique, Berlin, Leitung
Adolf Buitenhuis
Kartograf, Le Monde diplomatique, Berlin
Stefan Mahlke
Herausgeber des Atlas der Globalisierung 2022
Deutsch; bis ca. 14:00 Uhr
Eintritt frei; in der Theologie: Fr. 12.5. bis 19:00 Uhr, Sa. 13.5., So. 14.5. und Mo. 15.5. von 10:00–19:00.
Die Ausstellung wird ab Di. 16.5. bis Fr. 2.6 im WEI SRAUM Designforum Tirol in Innsbruck gezeigt; jeweils Di.–Fr. von 13:00–18:00; Ruhetage am 25.5. und 1.6.
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Journalismusfestes Innsbruck mit Le Monde diplomatique, Deutsche Ausgabe/Berlin und Südwind.
Das Nutella-Imperium – Recherchen im Hause Ferrero
Alba im Piemont ist ein Zentrum der gehobenen italienischen Gastronomiekultur, bekannt für Trüffel und Rotweine. Alba ist auch Hauptsitz eines der mittlerweile größten Süßwarenkonzerne der Welt: Ferrero. Die Ferrero-Story kann als Paradigma gelten für den Kapitalismus made in Italy. Der Konditor Pietro Ferrero hatte während des Zweiten Weltkriegs, als Schokolade schwer zu beschaffen war, Haselnüsse der piemontesischen Landschaft Langhe als Ersatz für seine Schokocreme verwendet. Und bald darauf eine „Supercrema“ aus Kakao, Haselnüssen, Kokosöl in Gläser gefüllt, die Sohn Michele lieblich „nutella“ taufte. Heute kommen die Rohstoffe für das Massenprodukt des Haselnuss-Imperiums aus der ganzen Welt: Palmöl aus Indonesien und Malaysia, Kakao aus Westafrika und Ecuador, Rübenzucker aus Europa und Rohrzucker aus Südamerika. Und natürlich Haselnüsse. Der Bedarf ist gigantisch, der größte Lieferant ist die Türkei. Der größte Absatzmarkt für „nutella“ ist Deutschland.
Stefano Liberti
Journalist, Reporter, Autor von Dokumentarfilmen, Rom
Im Gespräch mit
Benedikt Sauer
Journalist, Rai-Südtirol, Journalismusfest Innsbruck
Deutsch und Italienisch, konsekutiv; bei Regen im Leopoldsaal; bis ca. 15:00 Uhr
In Kooperation mit dem Italien-Zentrum der Universität Innsbruck
Das „Haselnussimperium“ wird auch in der Ausstellung „Atlas der Globalisierung“ thematisiert.
The Human Trial – Doku über StammzellentherapieEine Debatte über Wissenschaft und Journalismus
Sieben Jahre lang haben die US-Filmemacherin Lisa Hepner und ihr Partner Guy Mossmann eine klinische Studie begleitet, welche die Heilung von Typ-1-Diabetes durch Stammzellentherapie erforscht. Die dabei entstandene Dokumentation in Spielfilmlänge wurde international mehrfach ausgezeichnet und schaffte es auf die Shortlist für die Oscars 2023. Hepner bietet einen sehr persönlichen Einblick in das Leben und die Gefühlswelt sowohl der ForscherInnen als auch zweier Versuchspersonen, die sich bereit erklärt haben, im Dienste der Wissenschaft sowie in der Hoffnung auf Heilung an der Studie teilzunehmen. Hepner selbst fand sich dabei als Typ-1-Diabetikerin und Journalistin in einer ungewohnten Rolle wieder.
90 min; Regie: Lisa Hepner und Guy Mossman
Film auf Englisch mit englischen Untertiteln
Anschließend Podiumsgespräch über die Bedeutung und Rolle von Medien im wissenschaftlichen Kontext
Lisa Hepner
Filmemacherin und Journalistin, Los Angeles, T1D
Sabine Hofer
Fachärztin für Pädiatrie, pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie an der Medizinischen Universität Innsbruck, Vorstandsmitglied der ISPAD (International Society for Pediatric and Adolescent Diabetes)
Tanja Traxler
Leiterin des Wissenschaftsressorts bei der Tageszeitung Der Standard
Moderation
Steffen Kanduth
Journalist bei Der Standard, T1D
Podiumsgespräch auf Englisch; bis ca. 17:15 Uhr
Die Firma DEXCOM unterstützt die Veranstaltung und ermöglicht damit kostenlosen Kinobesuch. Für Platzreservierungen bitte direkt im Leokino unter 0512 650470 anrufen.
Investigating Western firms' links to Russian military supply chains
Mitte 2022 begannen mehrere Medien und NGOs Recherchen zu veröffentlichen, nach denen der staatliche russische Energiekonzern Gazprom mit Gas von Gasfeldern versorgt worden war, die im Miteigentum großer europäischer Energiekonzerne standen. Die Ausbeutung fossiler Brennstoffe in Russland trug auf diesem Weg nicht nur indirekt zur finanziellen Unterstützung der russischen Kriegsmaschinerie bei, sondern versorgte auch Militärjets mit Treibstoff. In Folge der weitereichenden Veröffentlichungen in Le Monde, Der Spiegel und im ZDF kündigten die Konzerne an, ihre russischen Joint Ventures zu verlassen.
Sam Leon
Datenjournalist, Gründer Data Desk, UK
Mai Rosner
Senior Campaigner bei Global Witness, UK
Jason Kirkpatrick
Razom We Stand, Senior Communications Manager, Berlin
Moderation
Ruben Schaar
Investigativ-Journalist, paper trail media, München
Englisch; bis ca. 16:30 Uhr
In Kooperation mit dem Anti-Corruption Data Collective
Mit Unterstützung der ERSTE Stiftung, Wien
Kobalt aus dem Kongo – Ausbeutung für die Digitalisierung. Und der Stellenwert lokaler Radios.
Unter miserablen Arbeitsbedingungen werden im Kongo die raren und heiß begehrten Rohstoffe Kobalt und Coltan zu Tage gefördert. Coltan ist nötig für Laptops und Smartphones, und ohne Kobalt keine Lithium-Ionen-Akkus in E-Autos. Wer von Digitalisierungsoffensiven oder E-Mobilität spricht, kann über die Ausbeutung im Kongo durch internationale Konzerne etwa aus der Schweiz oder China nicht schweigen. Auch Kupfer oder Gold aus dem Kongo werden von der Industrie weltweit benötigt. Im Kongobecken sind zudem Ressourcen im zweitgrößten Regenwald der Welt umkämpft. Der couragierte Radioverbund Coracon im Osten des Landes, wo Krieg herrscht, gilt mit seinen mehr als 60 Lokalradios dort oft als einzige verlässliche Informationsquelle. Der während der Kriege in Ex- Jugoslawien gegründete Verein Journalisten helfen Journalisten, München, unterstützt diese Arbeit.
Judith Raupp
Journalistin, schreibt aus Goma, Kongo, u.a. für die Süddeutsche Zeitung und die ZEIT. Und bildet Medienschaffende in Kongo aus.
Jaques Vagheni
leitet das Collectif des Radios et Télévisions communautaires du Nord Kivu (Coracon) in Goma, Ostkongo
Moderation
Christiane Schlötzer
Schreibt für die Süddeutsche Zeitung, langjährige Korrespondentin in der Türkei, hat 1993 die NGO Journalisten helfen Journalisten e.V. (JhJ) mitgegründet
Deutsch und Französisch mit Simultanübersetzung; bis ca. 16:30 Uhr
In Kooperation mit Journalisten helfen Journalisten e.V. (JhJ), München
„Der Lichtblick“. Zeitung hinter Gittern
Seit 1968 erscheint mit dem Lichtblick eine einmalige Zeitung, die sich als Sprachrohr der Gefangenen in der Justizvollzugsanstalt Tegel in Berlin versteht. Doch wegen eines internen Vorfalls in der Haftanstalt durfte die Redaktion zuletzt nicht mehr arbeiten. In Zusammenarbeit mit Redakteur*innen und Layouter*innen der Berliner Tageszeitung taz wurde nun die Möglichkeit geschaffen, den Lichtblick mit einer Reihe von Workshops neu zu starten und den Gefangenen auch weiterhin eine Stimme zu geben. Die erste neue Ausgabe soll im Frühjahr 2023 erscheinen.
Konny Gellenbeck
Vorstandsmitglied taz Panter Stiftung, langjährige Leiterin der taz Genossenschaft
Deutsch; bis ca. 17:00 Uhr
Kooperation mit der taz Panter Stiftung
Feministische Protestbewegung im Iran: Wie geht es weiter?
Im September 2022 brach die größte Protestbewegung in der Geschichte der Islamischen Republik aus: Unter dem Ruf „Jin, Jiyan, Azadî“ – Frau, Leben, Freiheit – gingen Tausende von Menschen täglich für fundamentale Rechte auf die Straßen des Landes. Mehr als 500 Menschen wurden getötet, Zehntausende inhaftiert. Wo steht die Protestbewegung acht Monate später? Was ist die Rolle der europäischen Regierungen? Und wie geht es weiter?
Shoura Hashemi
Juristin im diplomatischen Dienst, Aktivistin für die feministische Revolution im Iran, Wien
Mina Khani
Publizistin, Autorin, Künstlerin, feministische Aktivistin, Berlin
Gilda Sahebi
Journalistin, Ärztin, Autorin von „Unser Schwert ist Liebe – die feministische Revolte im Iran“, Berlin
Moderation
Dunja Ramadan
Süddeutsche Zeitung, München
Deutsch; bis ca. 18:30 Uhr
Public Service Media - ein (un)verzichtbarer Orientierungsanker?
Dass immer mehr Nachrichten über Soziale Medien bezogen werden, stellt den Journalismus vor neue Herausforderungen. Heutzutage haben viele Menschen die Möglichkeit, Informationen selbst bereitzustellen und dadurch die Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen zu lenken. Sie alle haben potentiell einen Einfluss auf unseren Wissensstand, indem sie entscheiden, welche Nachrichten aufgegriffen werden, wie viel wir über ein Ereignis erfahren und wie oft über Themen berichtet wird. Diesen Prozess nennt man Gatekeeping. Doch wie bestehen öffentlich-rechtliche Medien in der neuen Gatekeeper-Vielfalt? Wie kann der öffentliche Mehrwert für die Gesellschaft gerade für junge Menschen sichtbar(er) gemacht werden? Und welche konkreten Maßnahmen wurden und werden in Österreich und in Europa ergriffen?
Christian Daubner
Stellv. Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks
Matthias Kettemann
Leiter des Instituts für Theorie und Zukunft des Rechts der Universität Innsbruck
Irina Oberguggenberger
Journalistin beim ORF, Projekt „Young Audience“
Klaus Unterberger
Leiter des Public-Value-Kompetenzzentrums des ORF
Moderation
Nele Bulla und Thomas Gatt
Masterstudierende am Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation, Universität Innsbruck; Leitung: Natascha Zeitel-Bank
Deutsch; bis ca. 18:45 Uhr
In Kooperation mit dem Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation, Universität Innsbruck
Fr, 18:00 Uhr
Fr, 18:00 Uhr WEI SRAUM Designforum Tirol Vortrag mit Gespräch
Point of View – Information, Bild und journalistisches Erzählen
Informationsgrafik und Datenvisualisierung werden zunehmend wichtiger, um Fakten an das Publikum zu bringen. Doch mit einer reinen „Visualisierung“ ist es in der Regel nicht getan. Was macht Infografiken und Datenvisualisierungen zu einem erzählenden und erklärenden Medium? Sandra Rendgen beschäftigt sich mit der Geschichte und Gegenwart visueller Wissensvermittlung. Anhand hunderter Karten und Informationsgrafiken aus allen Epochen und Medien untersucht sie die Veränderung von Methoden, Techniken und Erzählformen und zeigt auf: Im gewaltigen Informationsfluss unseres Alltags und der Hochkonjunktur von Fake News ist es wichtiger denn je, dass Expertisen disziplinenübergreifend zusammenwirken, um komplexe Sachverhalte verständlich zu erzählen.
Sandra Rendgen
Redakteurin und Konzeptentwicklerin im digitalen Journalismus, Autorin von Information Graphics
Moderation
Nicola Weber
WEIS RAUM Designforum Tirol, Leiterin
Deutsch; bis ca. 19:30 Uhr
Eine Veranstaltung des WEI SRAUM Designforum Tirol anlässlich des Journalismusfestes 2023
Blinde Flecken: Ukraine, Belarus, Russland
Viel zu lange wurden osteuropäische Kulturräume in Westeuropa als ein einheitlicher Raum ohne große Unterschiede wahrgenommen. Doch auch in der gegenseitigen Wahrnehmung von der Ukraine, von Belarus und Russland gibt es viele blinde Flecken, das Erbe kolonialer Vergangenheit. Gemeinsam soll versucht werden, die blinden Flecken aufzuspüren und aufzudecken, um auf solche Weise einander kennenzulernen und womöglich auch ein differenzierteres Verständnis von den gegenwärtigen Krisen zu gewinnen.
Iryna Herasimovich
Essayistin, Literaturübersetzerin, Doktorandin im SNF-Projekt „Künste und Desinformation“, Belarus – Schweiz
im Gespräch mit
Alexander Markin
Schriftsteller, Übersetzer deutscher Literatur, Literaturkritiker, Dozent an der Universität Zürich, Russland – Schweiz
Andrei Vazyanau
Sozialanthropologe, Autor und Übersetzer; arbeitet an der European Humanities University Vilnius, Ukraine – Belarus – Litauen
Deutsch; bis ca. 19:30 Uhr
Mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung
Fr, 18:00 Uhr
Ausstellungseröffnung
Fr, 18:00 Uhr Kunstraum Innsbruck Ausstellungseröffnung
Dan & Lia Perjovschi: Fragments of Humanity
Das Ehepaar Dan und Lia Perjovschi, Sibiu, Rumänien, zählt zu den international renommierten und einflussreichen künstlerischen Stimmen Osteuropas. Dan Perjovschi kommentiert seit über 30 Jahren Zeitgeschehen und Alltägliches in einer unverkennbar reduzierten visuellen Sprache, mit wenigen Linien. Seine Zeichnungen zu Putins Krieg in der Ukraine waren auf der letzten Documenta Kassel 2022 zu sehen. Als Journalist ist er zudem Herausgeber der Horizontalen Zeitung. Lia Perjovschis Werk besteht aus Performances, Aktionen, Installationen, Zeichnungen und textbasierten Arbeiten. Ihre Collageserie 2020 Timeline etwa zeichnet aktuelle Ereignisse wie die Black Lives Matter-Bewegung auf und regt dazu an, bestehende gesellschaftliche Strukturen zu überdenken und nach neuen, nachhaltigen Lebensformen für Mensch und Natur zu suchen.
Dan & Lia Perjovschi
Sibiu, Rumänien
Einführung von
Ivana Marjanović
Kunstraum Innsbruck, Leiterin, Kuratorin der Austellung
Englisch; bis ca. 19:00 Uhr
Eintritt frei, Ausstellung von 13.5. bis 15.7.
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 13:00 –18:00; Do 13:00–20:00, Sa 10:00 –15:00
Eine Ausstellung des Kunstraum Innsbruck anlässlich des Journalismusfestes
Zur Ausstellung findet am Samstag, 13.5. um 12 Uhr ein Gespräch mit den Künstler*innen statt
Das Los der Galgos. Reportagen über Tiere
„India schied früh aus“ beim Rennen. „Nun wird sie fürs Gebären gebraucht“, schreibt die Reporterin Barbara Bachmann. India ist eine spanische Windhündin. Eine Galga. Galgos werden eigens für Windhunderennen gezüchtet, eine Hundejagd auf Hasen. 2019 zählte die Federación Española de Galgos knapp 12.500 Sportlizenzen für rund 200.000 registrierte Galgos im Land, geschätzt gibt es eine halbe Million Windhunde.
„Sandra liebt Rucola“. Und Weintrauben. Sandra kam in Rostock zur Welt und als Sechsjährige nach Buenos Aires. Sie ist die bekannteste Orang-Utan der Welt. 2014 hat ihr ein Gericht in Argentinien erstmals Rechte einer Person zuerkannt. Bachmann hat Sandra porträtiert. Und auch Findus, ein schwer verletztes Findelkitz. Die Autorin zog es auf: „Kann ein Mensch einem Tier die Mutter ersetzen?“. Reportagen über Tiere – eine Annäherung.
Mit einem einführenden Gespräch über das Schweizer Magazin REPORTAGEN.
Barbara Bachmann
Freie Reporterin, Südtirol, u.a. für Reportagen, mare, das Süddeutsche-Magazin
Im Gespräch mit
Daniel Puntas Bernet
Chefredakteur von Reportagen, Bern
Einleitend
Gerlinde Tamerl
Stellv. Geschäftsführerin der Wagner’schen und Literaturkritikerin spricht mit Daniel Puntas Bernet über Reportagen
Deutsch; bis ca. 20:15 Uhr
Immer mitten in die Presse rein! Reporter Slam
Deutschlands unterhaltsamstes Bühnenformat für Journalist*innen kommt erstmals nach Österreich. Beim Reporter Slam berichten fünf Journalist*innen je zehn Minuten auf abwechslungsreiche Art von ihren Recherchen. Doch nur eine*r von ihnen kann Slampion des Abends werden. Wer? Das entscheidet unser Publikum. Wir haben Gäste aus dem gesamten deutschen Sprachraum – aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol und Luxemburg – eingeladen, um den Tag beschwingt-informativ zu beschließen. Und die Gewinnerin oder der Gewinner des Abends darf in Berlin am großen Jahresfinale teilnehmen.
Die Innsbrucker Band E43 sorgt für die nötige Abwechslung zwischendurch.
Martin Hogger
Journalist, Deutschland
Marguerite Meyer
Freie Journalistin, Mitgründerin Slam Alphas, Schweiz
Philippe Schockweiler
Géisskan Kollektiv, Luxemburg
Andrej Werth
Wochenmagazin ff, Südtirol
Viktoria Klimpfinger
Journalistin und Autorin, Wien
Moderation
Jochen Markett
Mitgründer und Organisator Reporter Slam, Berlin
Musik
E43
Deutsch; bis ca. 21:00 Uhr
In Kooperation mit Reporter Slam
Achtung! Für einen sicheren Platz ist eine kostenpflichtige Reservierung über die Webseite des Treibhaus Innsbruck möglich: www.treibhaus.at
Wir bitten um einen Spendenbeitrag für den Besuch.
Pussy Riot. Riot Days. F*ck Putin
Der ungefilterte Soundtrack der russischen Putin-Kritik. Als Mitglied von Pussy Riot gilt Marija Aljochina dem Kreml als Staatsfeindin. Verkleidet als Kurierfahrerin flüchtete sie zu Kriegsbeginn aus Russland, um in Europa mit ihrer Punkband gegen Putin zu kämpfen und um Solidarität mit der Ukraine weltweit zu zelebrieren. Ein Crossover aus Konzert, Kundgebung und Theater, Sprechgesang und Live-Musik erzählt eine Geschichte von Widerstand, Repression und Revolution. Kunst, die auf politischen Aktivismus trifft – fesselnd, inspirierend und ein lebensfroher Beleg für ein anderes Russland.
Eintritt: 25 €
Der Eintritt und gegebenenfalls Gewinne gehen an ein Kinderkrankenhaus in Kyiv.
www.treibhaus.at
Samstag, 13. Mai 2023
13. Mai 2023
Zeitungsfrühstück. STANDARD-Morgenkritik
Daniela Kraus
Generalsekretärin des Presseclub Concordia
und
Rainer Schüller
Stellvertretender Chefredakteur des Standard
machen bei einem Kaffee in der Konditorei Munding eine kritische Presseschau unter Publikumsbeteiligung.
Kampf für Unabhängigkeit: JournalistInnen aus Russland, Belarus und der Ukraine im Gespräch
In Russland hat das Regime jegliche verbliebene unabhängige Berichterstattung unterbunden. Im März 2023 wurde das angesehene Internetmedium Meduza verboten. Die Redaktion berichtet weiterhin aus Lettland, wo Meduza 2014 entstand. In Warschau im Exil sitzt NEXTA: Die belarussische Plattform, die auf diversen Social-Media-Kanälen informiert, war von großer Bedeutung für die Proteste 2020 und wird in Osteuropa weithin rezipiert. Auch unabhängige Medien in der Ukraine, wie Zaborona, benötigen Unterstützung. Zaborona sammelt Berichte über verschollene Angehörige und dokumentiert Menschenrechtsverletzungen im Krieg. Und in Lettland hat sich der Media Hub Riga gebildet, der mehr als 500 Medienschaffende aus der Ukraine, Belarus und aus Russland unterstützt. Dank der Kontakte der taz Panter Stiftung, Berlin, kommen Exponentinnen dieser Medien zum Journalismusfest.
Alexander
NEXTA, Belarus, lebt in Deutschland
Sabīne Sīle
Media Hub Riga, Lettland
Roman Stepanovych
Zaborona, Ukraine
Galina Timtschenko
Mitgründerin, Geschäftsführerin und Herausgeberin von Meduza
Moderation
Barbara Junge
Chefredakteurin taz. die tageszeitung, Berlin
Katja Gloger
Freie Journalistin, Russland-Expertin, Autorin u.a. „Putins Welt“, Vorständin von Reporter ohne Grenzen, Berlin
Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung; bis ca. 11:30 Uhr
In Kooperation und mit Unterstützung der taz Panter Stiftung, Berlin und der ERSTE Stiftung, Wien
The Killing of a Journalist
Am 21. Februar 2018 wird der slowakische Investigativ-Journalist Ján Kuciak und seine Verlobte Martina Kušnírová in seinem Haus erschossen. Der Fall erschüttert die Slowakei, die größten Proteste seit dem Fall der Sowjetunion finden statt. Kuciak hatte vor seinem Tod zu mafiösen Strukturen im Land recherchiert. Im Dokumentarfilm „The Killing of a Journalist“ untersuchen seine Kolleg*innen seinen Mord und decken dabei Verbindungen zu Oligarchen, Richtern und Strafverfolgungsbehörden auf.
Regie Matt Sarnecki
mit Robert Fico, Robert Kalinak, Andrej Kiska
Dänemark, Tschechei 2022
Englisch und slowakisch mit engl. UT
In Kooperation mit dem Internationalen Filmfestival Innsbruck IFFI
Wofür leben wir? Über die Idee, tiefe Sinnfragen journalistisch zu recherchieren
Wofür lebe ich? Wie komme ich klar? Bei dem Wunsch, den tieferen Sinn im Leben zu finden, beginnt die Suche bei sich selbst. Sie führt häufig zur Erkenntnis, dass diese Fragen sich an die Gemeinschaft richten, dort wollen wir uns wiederfinden in der Suche nach dem Sinn, nach einer Spiritualität, die uns miteinander trägt. Diese Sehnsucht ist groß.
Der ZEIT-Verlag stärkt Inhalte rund um den Sinn des Lebens, ungewöhnlich, mit einer eigenen Sinn-Redaktion. Zwei Journalisten der ZEIT/Christ &Welt und eine Innsbrucker Sinnforscherin erzählen von einer auch ungewöhnlichen Sinnsuche und diskutieren mit dem Publikum. Eine Begegnung.
Georg Löwisch
Chefredakteur der ZEIT-Redaktion Christ & Welt
Kilian Trotier
Redakteur, koordiniert das Projekt ZEIT Sinn – Wofür leben wir?
Tatjana Schnell
Sinnforscherin an der Universität Innsbruck und Autorin bei ZEIT Sinn
Deutsch; bis ca. 12:00 Uhr
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Haus der Begegnung
Der Fall Julian Assange: Gejagt, gefangen, gefoltert
„Ich habe es noch nie erlebt, dass sich eine Gruppe demokratischer Staaten zusammengeschlossen hat, um ein einzelnes Individuum so lange Zeit bewusst zu isolieren, zu dämonisieren und zu missachten“, schreibt Nils Melzer, UN-Sonderberichterstatter für Folter. Der Journalist Julian Assange ist zum Symbol für die Freiheit des Wortes geworden. Doch wenn es nach dem Willen von Großbritannien und den USA geht, soll der Gründer von Wikileaks für den Rest seines Lebens im Gefängnis bleiben. Wikileaks hatte 2010 mit der New York Times , dem Guardian und dem Spiegel geheim gehaltene Militärprotokolle veröffentlicht, die Kriegsverbrechen der USA in Afghanistan und im Irak belegten. Assange wurde von den US-Behörden verfolgt und 2019 von der britischen Polizei in der Botschaft Ecuadors in London, wo er als Flüchtling lebte, verhaftet. Im Herbst 2022 forderten Guardian, Le Monde und New York Times die US-Regierung auf, die Strafverfolgung gegen Assange einzustellen.
Christian Mihr
Geschäftsführer Reporter Ohne Grenzen Deutschland, Berlin
Julya Rabinowich
Schriftstellerin, Wien, Mitglied des PEN-Berlin
Holger Stark
Stellvertretender Chefredakteur der ZEIT, Ressortleiter Investigative Recherche und Daten, Berlin
Moderation
Bascha Mika
Journalistin, Publizistin, Autorin, Kuratorium von Reporter ohne Grenzen, Deutschland, Kuratorium der taz Panter Stiftung, Berlin
Deutsch; bis ca. 13:00 Uhr
Sa, 12:00 Uhr
Gespräch zur Ausstellung
Sa, 12:00 Uhr Kunstraum Innsbruck Gespräch zur Ausstellung
Dan & Lia Perjovschi: Fragments of Humanity
Das Ehepaar Dan und Lia Perjovschi, Sibiu, Rumänien, zählt zu den international renommierten und einflussreichen künstlerischen Stimmen Osteuropas. Dan Perjovschi kommentiert seit über 30 Jahren Zeitgeschehen und Alltägliches in einer unverkennbar reduzierten visuellen Sprache, mit wenigen Linien. Seine Zeichnungen zu Putins Krieg in der Ukraine waren auf der letzten Documenta Kassel 2022 zu sehen. Als Journalist ist er zudem Herausgeber der Horizontalen Zeitung. Lia Perjovschis Werk besteht aus Performances, Aktionen, Installationen, Zeichnungen und textbasierten Arbeiten. Ihre Collageserie 2020 Timeline etwa zeichnet aktuelle Ereignisse wie die Black Lives Matter-Bewegung auf und regt dazu an, bestehende gesellschaftliche Strukturen zu überdenken und nach neuen, nachhaltigen Lebensformen für Mensch und Natur zu suchen.
Ivana Marjanović
Kunstraum Innsbruck, Leiterin, Kuratorin der Austellung
und
Dirk Rupnow
Zeithistoriker an der Universität Innsbruck
im Gespräch mit
Dan & Lia Perjovschi
Sibiu, Rumänien
Englisch; bis ca. 13:00 Uhr
In Kooperation mit dem Forschungsschwerpunkt „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“ der Universität Innsbruck
Erfundene Wahrheit
2018 erschütterte ein Skandal die deutsche Medienwelt: Reportagen, Fakten und ganze Interviews des preisgekrönten Journalisten Claas Relotius (Der Spiegel) entpuppten sich als frei erfunden. Aufgedeckt hat die Fälschungen Relotius‘ Kollege Juan Moreno, dem seine Vorgesetzten zunächst nicht glaubten.
Regie Daniel Andreas Sager
mit Juan Moreno, Steffen Klusmann
Deutschland, 2023
90 Min. Deutsch
„Krieg und Frieden“. Ein Tagebuch
Am 24. Februar 2022 griff Russland die Ukraine an. Schon im März desselben Jahres startete die taz Panter Stiftung das Tagebuch-Projekt „Krieg und Frieden“. 16 Autor*innen aus der Ukraine, Russland, Belarus, aus Armenien und Georgien, aus Estland, Lettland, Moldau und Kirgistan berichteten regelmäßig in der taz von ihrem Erleben des Krieges und näherten sich auf diesem Weg an. Bei einem Workshop in Berlin konnten sich die Teilnehmer*innen schließlich kennenlernen. Einige der beteiligten Journalist*innen berichten von diesem Projekt und darüber, wie der Krieg ihr Leben verändert hat.
Maria Bobyleva
Russische Journalistin, Autorin “This Is How We Speak” und “The Poetics of Feminism”, im Exil in Riga
Roman Huba
Journalist, Kyiv
Anastasia Magazowa
Ukrainische Journalistin, Autorin, u.a. „Unrecognized Stories“, Berlin
Moderation
Tigran Petrosyan
Herausgeber von „Krieg und Frieden. Ein Tagebuch“, freier Journalist u.a. für die taz, ZEIT Online, Amnesty International Journal, Berlin
Deutsch und Russisch mit Simultanübersetzung; bis ca. 14:30 Uhr
In Kooperation mit der taz Panter Stiftung
Alpenstädte – Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung in den Alpen
Die Alpen werden häufig vor allem als ein Gebirgsraum ländlicher Prägung mit unzähligen Tälern gesehen. Doch zwei Drittel der BewohnerInnen im Alpenraum leben in Städten. Tendenz steigend: Vermehrt bilden sich urbane Ballungsräume, regional ist Landflucht zu beobachten. Alpenstädte spielen daher eine zentrale Rolle für eine nachhaltige Entwicklung: Wirtschaftlicher Wohlstand und Innovation, Lebensqualität, effiziente Mobilitätsstrukturen oder Klima- und Umweltschutz hängen in hohem Maße von den Städten ab. Das zeigt der aktuelle 9. Alpenzustandsbericht der internationalen Alpenkonvention mit Hauptsitz in Innsbruck.
Wolfgang Andexlinger
Raumplaner, Amt für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration der Stadt Innsbruck
Ingrid Fischer
Präsidentin des Vereins „Alpenstadt des Jahres“, 2. Bürgermeisterin von Sonthofen/D
Helen Lückge
Beraterin für nachhaltige Prozesse, Co-Autorin des Alpenzustandsberichts „Alpenstädte“, Climonomics, Tübingen
Moderation
Dominik Prantl
Journalist, Süddeutsche Zeitung
Deutsch; bis ca. 15:00 Uhr
Mit Unterstützung des Ständigen Sekretariats der Alpenkonvention, Innsbruck
Sa, 13:55 Uhr
Hörkino. Die Welt im Ohr
Sa, 13:55 Uhr Cinematograph Hörkino. Die Welt im Ohr
Wie nachhaltig ist E- Mobilität wirklich?
„Nachhaltige E- Mobilität?“ Verbrenner raus – Elektromotor und Batterien rein. So malen Elon Musk und die Automobilindustrie gerne die Zukunft des Autos. Doch die Verheißung ist nicht nur unrealistisch. Sie leistet auch neuem Raubbau an der Natur Vorschub. Der rasche Umstieg auf Elektromobilität ist alternativlos, um die Klimaerwärmung zumindest zu bremsen. Doch 2 Milliarden Pkw weltweit mit tonnenschweren Batterien auszustatten würde zu neuen ökologischen Katastrophen führen. Schon jetzt sorgt die Gier nach Rohstoffen, um die Batterieproduktion in wenigen Jahren zu verhundertfachen, für Umweltschäden in etlichen Teilen der Welt. Und sie schafft neue Abhängigkeiten. Neue Techniken helfen. Öfter Fahrradfahren auch. Doch ohne Kreislaufwirtschaft, verantwortbaren Handel sowie alternative Verkehrskonzepte bleibt das Versprechen von der nachhaltigen E-Mobilität eine große Illusion.
Radiofeature von Peter Kreysler
54 Min., Deutsch
Eine Produktion von WDR/ARD Radiofeature 2022
Truth and Justice – Die Folgen der Ermordung von Daphne Caruana Galizia
Das Attentat hat Europas Medienlandschaft erschüttert: Die maltesische Investigativ-Journalistin Daphne Caruana Galizia wurde im Oktober 2017 im Rahmen ihrer Recherchen zu Korruption und Geldwäsche durch eine Autobombe ermordet. Daphne Caruana war u.a. Mitarbeiterin im International Consortium of Investigative Journalists ICIJ. Nach ihrem Tod gründete die Familie eine Stiftung in Erinnerung an sie. Daphnes Sohn Matthew, Pulitzer-Preisträger, selbst Investigativ-Journalist, arbeitet mit Freund*innen an der Aufklärung der Tat. Zudem engagiert er sich u.a. gegen SLAPP-Klagen (strategic lawsuits against public participation), die gegen aufdeckende JournalistInnen und Menschenrechtsanwälte eingesetzt werden, um sie zum Schweigen zu bringen. Seine Mutter hatte gegen 46 solcher Klagen zu kämpfen, erzählt er. Mittlerweile will die EU-Kommission gegen solche missbräuchlichen Klagen vorgehen.
Matthew Caruana Galizia
Investigativ-Journalist, Direktor der Daphne Caruana Galizia Foundation, Malta
Im Gespräch mit
Nina Horaczek
Chefreporterin der Wochenzeitung Falter, Wien
Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung; bis ca. 16:30 Uhr
Die Veranstaltung ist Teil der Fortbildung der JournalistInnenkammer Trentino – Südtirol/ L’evento fa parte della Formazione Professionale Continua dell’Ordine dei Giornalisti