Save the date: 16.-18. Mai 2025

Ein Wochenende mit Aussicht

Genau hinsehen, was geschieht.
Ilse Aichinger

Programm 2023

An drei Tagen treffen sich in Innsbruck Journalistinnen und Journalisten mit anderen kundigen Vermittler*innen von Information aus verschiedenen Regionen der Welt.

In Gesprächen mit Kolleg*innen und anderen Expert*innen erfahren die Besucher*innen, was hinter den Kulissen der oft eilig und oberflächlich vermittelten Informationen zum internationalen Geschehen vor sich geht und können sich einbringen. Aktuelle soziale, politische und kulturelle Entwicklungen stehen im Mittelpunkt der Debatten, von Buchpräsentationen, Ausstellungen, Dok-Filmen und Audiofeatures.

Das Journalismusfest Innsbruck öffnet ein Fenster für die komplexe Gegenwart, in der wir leben.

Wir begrüßen 2023 mehr als 120 Mitwirkende aus 20 Ländern und drei Kontinenten zu rund 50 Veranstaltungen im Zentrum von Innsbruck. Die Veranstaltungsorte sind zu Fuß oder mit dem Rad gut zu erreichen.

Sonderführung:

„Atlas der Globalisierung. Die Welt in Karten und Graphiken“ mit Adolf Buitenhuis und Stefan Mahlke
Samstag, 14:00 Uhr, Theologie Innenhof

Abgesagt:

„The Klling of a Journalist“
Donnerstag, 20:30 Uhr, Waltherpark

Ortsänderung:

„Der Lichtblick“. Zeitung hinter Gittern
Freitag, 16:30 Uhr, Leopoldsaal

„Das sechste Massensterben und niemand schaut hin. Biodiversität und Artensterben“
Samstag, 15:00 Uhr, Leopoldsaal

„Umverteilen fürs Klima“
Sonntag, 11:00 Uhr, Leopoldsaal

Übersicht

Donnerstag, 11. Mai 2023

11. Mai 2023

Do, 18:30 Uhr

Ausstellungseröffnung

Do, 18:30 Uhr Fotoforum Eröffnung der Ausstellung

Unerzählt. Theater in Bildern.
Fotografien von Monika Rittershaus.

24 Frauen aus Opern Richard Wagners, jede in ihrem eigenen Kosmos, treffen auf „verlorene Profile“ aus verschiedenen Bühnenerzählungen. Eine Fotografie kann einen winzigen Ausschnitt aus einem Bühnengeschehen herauslösen, den das Auge möglicherweise nicht wahrnimmt. Zwischenmomente. Momente der Stille. Fragmente. In der Zusammenstellung nehmen die Bilder zueinander Kontakt auf. Sie treten in einen Dialog. Neu montiert, entstehen aus den Bildern subjektive Storyboards.

Monika Rittershaus
Opern- und Theaterfotografin, Berlin

Birgit Gufler
Fotoforum, Leiterin

Deutsch. Eintritt frei. Ausstellung von Freitag, 12. Mai bis 9. Juni
Öffnungszeiten: Di.–Fr. 15:00–19:00, Sa. 10:00–13:00

Eine Ausstellung des Fotoforum anlässlich des Journalismusfestes

Do, 20:30 Uhr

Konzert

Do, 20:30 Uhr Treibhaus Konzert

5/8er in Ehr’n & Jazzorchester Vorarlberg
„Im Auge des Schmetterlings“

Welcome zu einem Ost-West-Meeting der besonderen Art! Das Jazzorchester Vorarlberg, eine in Big-Band-Tradition besetzte Formation, nimmt die 5/8erl-Voices in seine Mitte und stylt ihnen mit sattem Gebläse die Frisuren nach vorne.

Eintritt: 25€

Freitag, 12. Mai 2023

12. Mai 2023

Fr, 10:30 Uhr

Begrüßung mit anschließendem Gespräch

Fr, 10:30 Uhr Treibhaus, Turm Begrüßung mit anschließendem Gespräch

Eröffnung des Festivals

Grußworte
Alexander Van der Bellen [Videobotschaft]
Bundespräsident 

Sophia Kircher 
Erste Vizepräsidentin des Tiroler Landtags

Georg Willi 
Bürgermeister von Innsbruck

Peter Paul Mölk
Obmann von Innsbruck Tourismus

Uwe Steger
Universität Innsbruck

Anschließend

Einstehen für Pressefreiheit – von Solidarność bis heute Adam Michnik im Gespräch

Der Essayist und Publizist Adam Michnik ist einer der schillernden Intellektuellen Osteuropas: Als Student war Michnik einer der Aktivisten der polnischen 68er-Bewegung, 1976 Mitgründer des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter KOR, Redakteur von Untergrundzeitschriften, führender Berater der Gewerkschaft Solidarność und Gründer der Gazeta Wyborcza, der ersten unabhängigen Tageszeitung in Osteuropa noch vor dem Fall des Eisernen Vorhanges. Bis heute ist Michnik Chefredakteur der liberalen größten Zeitung Polens, kämpft täglich mit der Redaktion für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Polen. Seine als Buch veröffentlichten Dialoge mit dem russischen Dissidenten Alexej Nawalny, 2015, fanden breites Echo in Osteuropa. 

Nina Horaczek spricht mit Adam Michnik und dem stellvertretenden Chefredakteur der Gazeta Wyborcza Bartosz Wieliński über das anhaltende Engagement für Pressefreiheit, den Krieg Russlands in der Ukraine, die Gefahren für die Demokratie in Polen und das Verhältnis zur EU.

Adam Michnik 
Chefredakteur der Gazeta Wybocrza, Warschau
OSZE-Preis für Journalismus und Demokratie

Bartosz Wieliński
Stellv. Chefredakteur der Gazeta Wybocrza

Moderation
Nina Horaczek
Chefreporterin des Falter, Wien

Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung; bis ca. 12:15 Uhr

Die Veranstaltung mit Adam Michnik findet statt mit Unterstützung der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg

Fr, 13:00 Uhr

Gespräch

Fr, 13:00 Uhr Treibhaus, Turm Gespräch

Wie geht‘s der Euregio? – L‘Euregio come sta?
Ein Blick aus der Sicht der großen Regionalmedien

Die Bekanntheit der Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino hat in den vergangenen zehn Jahren bei der Bevölkerung aller drei Länder signifikant zugenommen. Die Aktivitäten der Euregio werden mittlerweile in allen drei Ländern wahrgenommen, am wenigsten allerdings von Jugendlichen unter 25 Jahren. Werden die Initiativen der Europaregion auch ausreichend öffentlich kommuniziert? Erstmals sind VertreterInnen von sechs großen Regionalmedien aus dem Trentino, Südtirol und Tirol eingeladen, die öffentliche Wahrnehmung der Euregio und die Berichterstattung kritisch wie selbstkritisch zu reflektieren.

Gianfranco Benincasa
Rai TGR Trento, Präsident der Journalistenkammer Trentino-Südtirol
Presidente dell’Ordine dei Giornalisti Trentino-Alto Adige

Pierluigi Depentori
Chefredakteur der Tageszeitung L’Adige
Caporedattore del Quotidiano L’Adige

Toni Ebner
Chefredakteur der Tageszeitung Dolomiten

David Runer
Chefredakteur von ORF Bozen

Heidy Kessler
Chefredakteurin von Rai Südtirol, Bozen

Alois Vahrner
langjähriger Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung, Innsbruck

Moderation
Verena Pliger
Direktorin des Nachrichtenmagazin ff, Bozen

Deutsch und Italienisch mit Simultanübersetzung; bis ca. 14:30 Uhr

Mit Unterstützung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino/ Con il sostegno dell‘Euregio Tirolo-Alto Adige-Trentino

Die Veranstaltung ist auch Teil der beruflichen Fortbildung der JournalistInnenkammer Trentino – Südtirol / L’evento fa parte della Formazione Professionale Continua dell’Ordine dei Giornalisti

Fr, 13:30 Uhr

Gespräch

Fr, 13:30 Uhr Stadtbibliothek Innsbruck Gespräch

Armenien – vergessen und bedroht

Seit Ende 2022 blockiert Aserbaidschan Bergkarabach, eine völkerrechtlich umstrittene Region, die von Armenier*innen bewohnt wird. Lebensmittel, Medikamente und Treibstoff werden knapp, die Europäische Union hat eine Beobachtermission in das Grenzgebiet geschickt. Die drei Journalist*innen sprechen über die Blockade und die daraus resultierende humanitäre Krise sowie über Aserbaidschans Drohgebärden und Attacken gegen die armenische Bevölkerung.

Anna Aridzanjan
Geboren in Yerevan, Armenien, Journalistin im Audience Development bei t-online, Berlin

Tigran Petrosyan
Leitet die Osteuropa-Projekte der taz Panter Stiftung, freier Journalist für die taz, ZEIT Online, Amnesty International Journal, Berlin

Moderation
Marianna Deinyan
Freie Journalistin, Moderatorin, WDR/Cosmo

Deutsch; bis ca. 15:00 Uhr

Mit Unterstützung des Osteuropazentrums der Universität Innsbruck

Fr, 13:30 Uhr

Ausstellungseröffnung

Fr, 13:30 Uhr Theologie, Innenhof Ausstellungseröffnung

Atlas der Globalisierung. Die Welt in Karten und Graphiken

Der Planet ist am Limit, neue Viren legen ganze Staaten vorübergehend lahm, die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter. Vor 20 Jahren erschien der erste Atlas der Globalisierung von Le Monde diplomatique. Er hat Maßstäbe gesetzt in der journalistischen Kartografie. In über 200 neuartigen Schaubildern wurde hier zum ersten Mal umfassend und anschaulich dargestellt, was Globalisierung im 21. Jahrhundert bedeutet: Für die Mobilität von Menschen und Waren, für politische Teilhabe, den sozialen Fortschritt oder die weltweite Kommunikation von San Francisco bis Kinshasa. Acht Atlanten und 20 Jahre später zeigt diese kleine Ausstellung am Beispiel des aktuellen Atlas der Globalisierung „Ungleiche Welt“ verschiedene Grafikformen auf ihrem neuesten Stand. Die Ausstellung ist für das Journalismusfest 2023 als Kooperationsprojekt mit Le Monde Diplomatique/ Berlin entstanden und wird von Südwind in den Verleih übernommen.

Dorothee D’Aprile
Le Monde diplomatique, Berlin, Leitung

Adolf Buitenhuis
Kartograf, Le Monde diplomatique, Berlin

Stefan Mahlke
Herausgeber des Atlas der Globalisierung 2022

Deutsch; bis ca. 14:00 Uhr
Eintritt frei; in der Theologie: Fr. 12.5. bis 19:00 Uhr, Sa. 13.5., So. 14.5. und Mo. 15.5. von 10:00–19:00.
Die Ausstellung wird ab Di. 16.5. bis Fr. 2.6 im WEI SRAUM Designforum Tirol in Innsbruck gezeigt; jeweils Di.–Fr. von 13:00–18:00; Ruhetage am 25.5. und 1.6.

Die Ausstellung ist eine Kooperation des Journalismusfestes Innsbruck mit Le Monde diplomatique, Deutsche Ausgabe/Berlin und Südwind.

Fr, 14:00 Uhr

Gespräch

Fr, 14:00 Uhr Theologie, Innenhof Gespräch

Das Nutella-Imperium – Recherchen im Hause Ferrero

Alba im Piemont ist ein Zentrum der gehobenen italienischen Gastronomiekultur, bekannt für Trüffel und Rotweine. Alba ist auch Hauptsitz eines der mittlerweile größten Süßwarenkonzerne der Welt: Ferrero. Die Ferrero-Story kann als Paradigma gelten für den Kapitalismus made in Italy. Der Konditor Pietro Ferrero hatte während des Zweiten Weltkriegs, als Schokolade schwer zu beschaffen war, Haselnüsse der piemontesischen Landschaft Langhe als Ersatz für seine Schokocreme verwendet. Und bald darauf eine „Supercrema“ aus Kakao, Haselnüssen, Kokosöl in Gläser gefüllt, die Sohn Michele lieblich „nutella“ taufte. Heute kommen die Rohstoffe für das Massenprodukt des Haselnuss-Imperiums aus der ganzen Welt: Palmöl aus Indonesien und Malaysia, Kakao aus Westafrika und Ecuador, Rübenzucker aus Europa und Rohrzucker aus Südamerika. Und natürlich Haselnüsse. Der Bedarf ist gigantisch, der größte Lieferant ist die Türkei. Der größte Absatzmarkt für „nutella“ ist Deutschland.

Stefano Liberti
Journalist, Reporter, Autor von Dokumentarfilmen, Rom

Im Gespräch mit
Benedikt Sauer 
Journalist, Rai-Südtirol, Journalismusfest Innsbruck

Deutsch und Italienisch, konsekutiv; bei Regen im Leopoldsaal; bis ca. 15:00 Uhr

In Kooperation mit dem Italien-Zentrum der Universität Innsbruck
Das „Haselnussimperium“ wird auch in der Ausstellung „Atlas der Globalisierung“ thematisiert.

Fr, 14:30 Uhr

Film mit Gespräch

Fr, 14:30 Uhr Leokino Film mit Gespräch

The Human Trial – Doku über Stammzellentherapie
Eine Debatte über Wissenschaft und Journalismus

Sieben Jahre lang haben die US-Filmemacherin Lisa Hepner und ihr Partner Guy Mossmann eine klinische Studie begleitet, welche die Heilung von Typ-1-Diabetes durch Stammzellentherapie erforscht. Die dabei entstandene Dokumentation in Spielfilmlänge wurde international mehrfach ausgezeichnet und schaffte es auf die Shortlist für die Oscars 2023. Hepner bietet einen sehr persönlichen Einblick in das Leben und die Gefühlswelt sowohl der ForscherInnen als auch zweier Versuchspersonen, die sich bereit erklärt haben, im Dienste der Wissenschaft sowie in der Hoffnung auf Heilung an der Studie teilzunehmen. Hepner selbst fand sich dabei als Typ-1-Diabetikerin und Journalistin in einer ungewohnten Rolle wieder.

90 min; Regie: Lisa Hepner und Guy Mossman
Film auf Englisch mit englischen Untertiteln

Anschließend Podiumsgespräch über die Bedeutung und Rolle von Medien im wissenschaftlichen Kontext

Lisa Hepner
Filmemacherin und Journalistin, Los Angeles, T1D

Sabine Hofer
Fachärztin für Pädiatrie, pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie an der Medizinischen Universität Innsbruck, Vorstandsmitglied der ISPAD (International Society for Pediatric and Adolescent Diabetes)

Tanja Traxler
Leiterin des Wissenschaftsressorts bei der Tageszeitung Der Standard

Moderation
Steffen Kanduth
Journalist bei Der Standard, T1D

Podiumsgespräch auf Englisch; bis ca. 17:15 Uhr

Die Firma DEXCOM unterstützt die Veranstaltung und ermöglicht damit kostenlosen Kinobesuch. Für Platzreservierungen bitte direkt im Leokino unter 0512 650470 anrufen.

Fr, 15:00 Uhr

Gespräch

Fr, 15:00 Uhr Leopoldsaal, Theologie Gespräch

Investigating Western firms' links to Russian military supply chains

Mitte 2022 begannen mehrere Medien und NGOs Recherchen zu veröffentlichen, nach denen der staatliche russische Energiekonzern Gazprom mit Gas von Gasfeldern versorgt worden war, die im Miteigentum großer europäischer Energiekonzerne standen. Die Ausbeutung fossiler Brennstoffe in Russland trug auf diesem Weg nicht nur indirekt zur finanziellen Unterstützung der russischen Kriegsmaschinerie bei, sondern versorgte auch Militärjets mit Treibstoff. In Folge der weitereichenden Veröffentlichungen in Le Monde, Der Spiegel und im ZDF kündigten die Konzerne an, ihre russischen Joint Ventures zu verlassen.

Sam Leon
Datenjournalist, Gründer Data Desk, UK

Mai Rosner
Senior Campaigner bei Global Witness, UK

Jason Kirkpatrick
Razom We Stand, Senior Communications Manager, Berlin

Moderation
Ruben Schaar
Investigativ-Journalist, paper trail media, München

Englisch; bis ca. 16:30 Uhr

In Kooperation mit dem Anti-Corruption Data Collective
Mit Unterstützung der ERSTE Stiftung, Wien

Fr, 15:15 Uhr

Gespräch

Fr, 15:15 Uhr Treibhaus, Turm Gespräch

Kobalt aus dem Kongo – Ausbeutung für die Digitalisierung. Und der Stellenwert lokaler Radios.

Unter miserablen Arbeitsbedingungen werden im Kongo die raren und heiß begehrten Rohstoffe Kobalt und Coltan zu Tage gefördert. Coltan ist nötig für Laptops und Smartphones, und ohne Kobalt keine Lithium-Ionen-Akkus in E-Autos. Wer von Digitalisierungsoffensiven oder E-Mobilität spricht, kann über die Ausbeutung im Kongo durch internationale Konzerne etwa aus der Schweiz oder China nicht schweigen. Auch Kupfer oder Gold aus dem Kongo werden von der Industrie weltweit benötigt. Im Kongobecken sind zudem Ressourcen im zweitgrößten Regenwald der Welt umkämpft. Der couragierte Radioverbund Coracon im Osten des Landes, wo Krieg herrscht, gilt mit seinen mehr als 60 Lokalradios dort oft als einzige verlässliche Informationsquelle. Der während der Kriege in Ex- Jugoslawien gegründete Verein Journalisten helfen Journalisten, München, unterstützt diese Arbeit.

Judith Raupp
Journalistin, schreibt aus Goma, Kongo, u.a. für die Süddeutsche Zeitung und die ZEIT. Und bildet Medienschaffende in Kongo aus.

Jaques Vagheni
leitet das Collectif des Radios et Télévisions communautaires du Nord Kivu (Coracon) in Goma, Ostkongo

Moderation
Christiane Schlötzer
Schreibt für die Süddeutsche Zeitung, langjährige Korrespondentin in der Türkei, hat 1993 die NGO Journalisten helfen Journalisten e.V. (JhJ) mitgegründet

Deutsch und Französisch mit Simultanübersetzung; bis ca. 16:30 Uhr

In Kooperation mit Journalisten helfen Journalisten e.V. (JhJ), München

Fr, 16:30 Uhr

Vortrag

Fr, 16:30 Uhr Leopoldsaal Vortrag

„Der Lichtblick“. Zeitung hinter Gittern

Seit 1968 erscheint mit dem Lichtblick eine einmalige Zeitung, die sich als Sprachrohr der Gefangenen in der Justizvollzugsanstalt Tegel in Berlin versteht. Doch wegen eines internen Vorfalls in der Haftanstalt durfte die Redaktion zuletzt nicht mehr arbeiten. In Zusammenarbeit mit Redakteur*innen und Layouter*innen der Berliner Tageszeitung taz wurde nun die Möglichkeit geschaffen, den Lichtblick mit einer Reihe von Workshops neu zu starten und den Gefangenen auch weiterhin eine Stimme zu geben. Die erste neue Ausgabe soll im Frühjahr 2023 erscheinen.

Konny Gellenbeck
Vorstandsmitglied taz Panter Stiftung, langjährige Leiterin der taz Genossenschaft

Deutsch; bis ca. 17:00 Uhr

Kooperation mit der taz Panter Stiftung

Fr, 17:00 Uhr

Gespräch

Fr, 17:00 Uhr Stadtbibliothek Innsbruck Gespräch

Feministische Protestbewegung im Iran:
Wie geht es weiter?

Im September 2022 brach die größte Protestbewegung in der Geschichte der Islamischen Republik aus: Unter dem Ruf „Jin, Jiyan, Azadî“ – Frau, Leben, Freiheit – gingen Tausende von Menschen täglich für fundamentale Rechte auf die Straßen des Landes. Mehr als 500 Menschen wurden getötet, Zehntausende inhaftiert. Wo steht die Protestbewegung acht Monate später? Was ist die Rolle der europäischen Regierungen? Und wie geht es weiter?

Shoura Hashemi
Juristin im diplomatischen Dienst, Aktivistin für die feministische Revolution im Iran, Wien

Mina Khani
Publizistin, Autorin, Künstlerin, feministische Aktivistin, Berlin

Gilda Sahebi
Journalistin, Ärztin, Autorin von „Unser Schwert ist Liebe – die feministische Revolte im Iran“, Berlin

Moderation
Dunja Ramadan
Süddeutsche Zeitung, München

Deutsch; bis ca. 18:30 Uhr

Fr, 17:15 Uhr

Gespräch

Fr, 17:15 Uhr Theologie, Leopoldsaal Gespräch

Public Service Media - ein (un)verzichtbarer Orientierungsanker?

Dass immer mehr Nachrichten über Soziale Medien bezogen werden, stellt den Journalismus vor neue Herausforderungen. Heutzutage haben viele Menschen die Möglichkeit, Informationen selbst bereitzustellen und dadurch die Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen zu lenken. Sie alle haben potentiell einen Einfluss auf unseren Wissensstand, indem sie entscheiden, welche Nachrichten aufgegriffen werden, wie viel wir über ein Ereignis erfahren und wie oft über Themen berichtet wird. Diesen Prozess nennt man Gatekeeping. Doch wie bestehen öffentlich-rechtliche Medien in der neuen Gatekeeper-Vielfalt? Wie kann der öffentliche Mehrwert für die Gesellschaft gerade für junge Menschen sichtbar(er) gemacht werden?  Und welche konkreten Maßnahmen wurden und werden in Österreich und in Europa ergriffen?

Christian Daubner
Stellv. Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks

Matthias Kettemann
Leiter des Instituts für Theorie und Zukunft des Rechts der Universität Innsbruck

Irina Oberguggenberger
Journalistin beim ORF, Projekt „Young Audience“

Klaus Unterberger
Leiter des Public-Value-Kompetenzzentrums des ORF

Moderation
Nele Bulla und Thomas Gatt
Masterstudierende am Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation, Universität Innsbruck; Leitung: Natascha Zeitel-Bank

Deutsch; bis ca. 18:45 Uhr

In Kooperation mit dem Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation, Universität Innsbruck

Fr, 18:00 Uhr

Fr, 18:00 Uhr WEI SRAUM Designforum Tirol Vortrag mit Gespräch

Point of View – Information, Bild und journalistisches Erzählen

Informationsgrafik und Datenvisualisierung werden zunehmend wichtiger, um Fakten an das Publikum zu bringen. Doch mit einer reinen „Visualisierung“ ist es in der Regel nicht getan. Was macht Infografiken und Datenvisualisierungen zu einem erzählenden und erklärenden Medium? Sandra Rendgen beschäftigt sich mit der Geschichte und Gegenwart visueller Wissensvermittlung. Anhand hunderter Karten und Informationsgrafiken aus allen Epochen und Medien untersucht sie die Veränderung von Methoden, Techniken und Erzählformen und zeigt auf: Im gewaltigen Informationsfluss unseres Alltags und der Hochkonjunktur von Fake News ist es wichtiger denn je, dass Expertisen disziplinenübergreifend zusammenwirken, um komplexe Sachverhalte verständlich zu erzählen.

Sandra Rendgen
Redakteurin und Konzeptentwicklerin im digitalen Journalismus, Autorin von Information Graphics

Moderation
Nicola Weber
WEIS RAUM Designforum Tirol, Leiterin

Deutsch; bis ca. 19:30 Uhr

Eine Veranstaltung des WEI SRAUM Designforum Tirol anlässlich des Journalismusfestes 2023

Fr, 18:00 Uhr

Gespräch

Fr, 18:00 Uhr Literaturhaus am Inn Gespräch

Blinde Flecken: Ukraine, Belarus, Russland

Viel zu lange wurden osteuropäische Kulturräume in Westeuropa als ein einheitlicher Raum ohne große Unterschiede wahrgenommen. Doch auch in der gegenseitigen Wahrnehmung von der Ukraine, von Belarus und Russland gibt es viele blinde Flecken, das Erbe kolonialer Vergangenheit. Gemeinsam soll versucht werden, die blinden Flecken aufzuspüren und aufzudecken, um auf solche Weise einander kennenzulernen und womöglich auch ein differenzierteres Verständnis von den gegenwärtigen Krisen zu gewinnen.

Iryna Herasimovich
Essayistin, Literaturübersetzerin, Doktorandin im SNF-Projekt „Künste und Desinformation“, Belarus – Schweiz

im Gespräch mit
Alexander Markin
Schriftsteller, Übersetzer deutscher Literatur, Literaturkritiker, Dozent an der Universität Zürich, Russland – Schweiz

Andrei Vazyanau
Sozialanthropologe, Autor und Übersetzer; arbeitet an der European Humanities University Vilnius, Ukraine – Belarus – Litauen

Deutsch; bis ca. 19:30 Uhr

Mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung

Fr, 18:00 Uhr

Ausstellungseröffnung

Fr, 18:00 Uhr Kunstraum Innsbruck Ausstellungseröffnung

Dan & Lia Perjovschi: Fragments of Humanity

Das Ehepaar Dan und Lia Perjovschi, Sibiu, Rumänien, zählt zu den international renommierten und einflussreichen künstlerischen Stimmen Osteuropas. Dan Perjovschi kommentiert seit über 30 Jahren Zeitgeschehen und Alltägliches in einer unverkennbar reduzierten visuellen Sprache, mit wenigen Linien. Seine Zeichnungen zu Putins Krieg in der Ukraine waren auf der letzten Documenta Kassel 2022 zu sehen. Als Journalist ist er zudem Herausgeber der Horizontalen ZeitungLia Perjovschis Werk besteht aus Performances, Aktionen, Installationen, Zeichnungen und textbasierten Arbeiten. Ihre Collageserie 2020 Timeline etwa zeichnet aktuelle Ereignisse wie die Black Lives Matter-Bewegung auf und regt dazu an, bestehende gesellschaftliche Strukturen zu überdenken und nach neuen, nachhaltigen Lebensformen für Mensch und Natur zu suchen.

Dan & Lia Perjovschi 
Sibiu, Rumänien

Einführung von
Ivana Marjanović
Kunstraum Innsbruck, Leiterin, Kuratorin der Austellung

Englisch; bis ca. 19:00 Uhr
Eintritt frei, Ausstellung von 13.5. bis 15.7.
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 13:00 –18:00; Do 13:00–20:00, Sa 10:00 –15:00

Eine Ausstellung des Kunstraum Innsbruck anlässlich des Journalismusfestes
Zur Ausstellung findet am Samstag, 13.5. um 12 Uhr ein Gespräch mit den Künstler*innen statt

Fr, 19:00 Uhr

Gespräch

Fr, 19:00 Uhr Wagner’sche Buchhandlung Gespräch

Das Los der Galgos. Reportagen über Tiere

„India schied früh aus“ beim Rennen. „Nun wird sie fürs Gebären gebraucht“, schreibt die Reporterin Barbara Bachmann. India ist eine spanische Windhündin. Eine Galga. Galgos werden eigens für Windhunderennen gezüchtet, eine Hundejagd auf Hasen. 2019 zählte die Federación Española de Galgos knapp 12.500 Sportlizenzen für rund 200.000 registrierte Galgos im Land, geschätzt gibt es eine halbe Million Windhunde.

„Sandra liebt Rucola“. Und Weintrauben. Sandra kam in Rostock zur Welt und als Sechsjährige nach Buenos Aires. Sie ist die bekannteste Orang-Utan der Welt. 2014 hat ihr ein Gericht in Argentinien erstmals Rechte einer Person zuerkannt. Bachmann hat Sandra porträtiert. Und auch Findus, ein schwer verletztes Findelkitz. Die Autorin zog es auf: „Kann ein Mensch einem Tier die Mutter ersetzen?“. Reportagen über Tiere – eine Annäherung.

Mit einem einführenden Gespräch über das Schweizer Magazin REPORTAGEN.

Barbara Bachmann 
Freie Reporterin, Südtirol, u.a. für Reportagen, mare, das Süddeutsche-Magazin

Im Gespräch mit
Daniel Puntas Bernet
Chefredakteur von Reportagen, Bern

Einleitend
Gerlinde Tamerl
Stellv. Geschäftsführerin der Wagner’schen und Literaturkritikerin spricht mit Daniel Puntas Bernet über Reportagen

Deutsch; bis ca. 20:15 Uhr

Fr, 19:00 Uhr

Reporter Slam

Fr, 19:00 Uhr Treibhaus, Keller Reporter Slam

Immer mitten in die Presse rein! Reporter Slam

Deutschlands unterhaltsamstes Bühnenformat für Journalist*innen kommt erstmals nach Österreich. Beim Reporter Slam berichten fünf Journalist*innen je zehn Minuten auf abwechslungsreiche Art von ihren Recherchen. Doch nur eine*r von ihnen kann Slampion des Abends werden. Wer? Das entscheidet unser Publikum. Wir haben Gäste aus dem gesamten deutschen Sprachraum – aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol und Luxemburg – eingeladen, um den Tag beschwingt-informativ zu beschließen. Und die Gewinnerin oder der Gewinner des Abends darf in Berlin am großen Jahresfinale teilnehmen.

Die Innsbrucker Band E43 sorgt für die nötige Abwechslung zwischendurch. 

Martin Hogger
Journalist, Deutschland

Marguerite Meyer
Freie Journalistin, Mitgründerin Slam Alphas, Schweiz

Philippe Schockweiler
Géisskan Kollektiv, Luxemburg

Andrej Werth
Wochenmagazin ff, Südtirol

Viktoria Klimpfinger
Journalistin und Autorin, Wien

Moderation
Jochen Markett
Mitgründer und Organisator Reporter Slam, Berlin

Musik
E43

Deutsch; bis ca. 21:00 Uhr

In Kooperation mit Reporter Slam

Achtung! Für einen sicheren Platz ist eine kostenpflichtige Reservierung über die Webseite des Treibhaus Innsbruck möglich: www.treibhaus.at

Wir bitten um einen Spendenbeitrag für den Besuch.

Fr, 21:00 Uhr

Konzert

Fr, 21:00 Uhr Treibhaus, Turm Konzert

Pussy Riot. Riot Days. F*ck Putin

Der ungefilterte Soundtrack der russischen Putin-Kritik. Als Mitglied von Pussy Riot gilt Marija Aljochina dem Kreml als Staatsfeindin. Verkleidet als Kurierfahrerin flüchtete sie zu Kriegsbeginn aus Russland, um in Europa mit ihrer Punkband gegen Putin zu kämpfen und um Solidarität mit der Ukraine weltweit zu zelebrieren. Ein Crossover aus Konzert, Kundgebung und Theater, Sprechgesang und Live-Musik erzählt eine Geschichte von Widerstand, Repression und Revolution. Kunst, die auf politischen Aktivismus trifft – fesselnd, inspirierend und ein lebensfroher Beleg für ein anderes Russland.

Eintritt: 25 €
Der Eintritt und gegebenenfalls Gewinne gehen an ein Kinderkrankenhaus in Kyiv.
www.treibhaus.at

Samstag, 13. Mai 2023

13. Mai 2023

Sa, 09:00 Uhr

Presseschau

Sa, 09:00 Uhr Café Munding Presseschau

Zeitungsfrühstück. STANDARD-Morgenkritik

Daniela Kraus
Generalsekretärin des Presseclub Concordia

und
Rainer Schüller
Stellvertretender Chefredakteur des Standard

machen bei einem Kaffee in der Konditorei Munding eine kritische Presseschau unter Publikumsbeteiligung.

Sa, 10:00 Uhr

Gespräch

Sa, 10:00 Uhr Treibhaus, Turm Gespräch

Kampf für Unabhängigkeit: JournalistInnen aus Russland, Belarus und der Ukraine im Gespräch

In Russland hat das Regime jegliche verbliebene unabhängige Berichterstattung unterbunden. Im März 2023 wurde das angesehene Internetmedium Meduza verboten. Die Redaktion berichtet weiterhin aus Lettland, wo Meduza 2014 entstand. In Warschau im Exil sitzt NEXTA: Die belarussische Plattform, die auf diversen Social-Media-Kanälen informiert, war von großer Bedeutung für die Proteste 2020 und wird in Osteuropa weithin rezipiert. Auch unabhängige Medien in der Ukraine, wie Zaborona, benötigen Unterstützung. Zaborona sammelt Berichte über verschollene Angehörige und dokumentiert Menschenrechtsverletzungen im Krieg. Und in Lettland hat sich der Media Hub Riga gebildet, der mehr als 500 Medienschaffende aus der Ukraine, Belarus und aus Russland unterstützt. Dank der Kontakte der taz Panter Stiftung, Berlin, kommen Exponentinnen dieser Medien zum Journalismusfest.

Alexander
NEXTA, Belarus, lebt in Deutschland

Sabīne Sīle
Media Hub Riga, Lettland

Roman Stepanovych
Zaborona, Ukraine

Galina Timtschenko
Mitgründerin, Geschäftsführerin und Herausgeberin von Meduza

Moderation
Barbara Junge
Chefredakteurin taz. die tageszeitung, Berlin

Katja Gloger
Freie Journalistin, Russland-Expertin, Autorin u.a. „Putins Welt“, Vorständin von Reporter ohne Grenzen, Berlin

Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung; bis ca. 11:30 Uhr

In Kooperation und mit Unterstützung der taz Panter Stiftung, Berlin und der ERSTE Stiftung, Wien

Sa, 10:00 Uhr

Film

Sa, 10:00 Uhr Cinematograph Film

The Killing of a Journalist

Am 21. Februar 2018 wird der slowakische Investigativ-Journalist Ján Kuciak und seine Verlobte Martina Kušnírová in seinem Haus erschossen. Der Fall erschüttert die Slowakei, die größten Proteste seit dem Fall der Sowjetunion finden statt. Kuciak hatte vor seinem Tod zu mafiösen Strukturen im Land recherchiert. Im Dokumentarfilm „The Killing of a Journalist“ untersuchen seine Kolleg*innen seinen Mord und decken dabei Verbindungen zu Oligarchen, Richtern und Strafverfolgungsbehörden auf.

Regie Matt Sarnecki
mit Robert Fico, Robert Kalinak, Andrej Kiska
Dänemark, Tschechei 2022

Englisch und slowakisch mit engl. UT

In Kooperation mit dem Internationalen Filmfestival Innsbruck IFFI

Sa, 10:30 Uhr

Gespräch

Sa, 10:30 Uhr Haus der Begegnung Gespräch

Wofür leben wir? Über die Idee, tiefe Sinnfragen journalistisch zu recherchieren

Wofür lebe ich? Wie komme ich klar? Bei dem Wunsch, den tieferen Sinn im Leben zu finden, beginnt die Suche bei sich selbst. Sie führt häufig zur Erkenntnis, dass diese Fragen sich an die Gemeinschaft richten, dort wollen wir uns wiederfinden in der Suche nach dem Sinn, nach einer Spiritualität, die uns miteinander trägt. Diese Sehnsucht ist groß.
Der ZEIT-Verlag stärkt Inhalte rund um den Sinn des Lebens, ungewöhnlich, mit einer eigenen Sinn-Redaktion. Zwei Journalisten der ZEIT/Christ &Welt und eine Innsbrucker Sinnforscherin erzählen von einer auch ungewöhnlichen Sinnsuche und diskutieren mit dem Publikum. Eine Begegnung.

Georg Löwisch
Chefredakteur der ZEIT-Redaktion Christ & Welt

Kilian Trotier
Redakteur, koordiniert das Projekt ZEIT Sinn – Wofür leben wir?

Tatjana Schnell
Sinnforscherin an der Universität Innsbruck und Autorin bei ZEIT Sinn

Deutsch; bis ca. 12:00 Uhr

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Haus der Begegnung

Sa, 11:30 Uhr

Gespräch

Sa, 11:30 Uhr Theologie, Leopoldsaal Gespräch

Der Fall Julian Assange: Gejagt, gefangen, gefoltert

„Ich habe es noch nie erlebt, dass sich eine Gruppe demokratischer Staaten zusammengeschlossen hat, um ein einzelnes Individuum so lange Zeit bewusst zu isolieren, zu dämonisieren und zu missachten“, schreibt Nils Melzer, UN-Sonderberichterstatter für Folter. Der Journalist Julian Assange ist zum Symbol für die Freiheit des Wortes geworden. Doch wenn es nach dem Willen von Großbritannien und den USA geht, soll der Gründer von Wikileaks für den Rest seines Lebens im Gefängnis bleiben. Wikileaks hatte 2010 mit der New York Times , dem Guardian und dem Spiegel geheim gehaltene Militärprotokolle veröffentlicht, die Kriegsverbrechen der USA in Afghanistan und im Irak belegten. Assange wurde von den US-Behörden verfolgt und 2019 von der britischen Polizei in der Botschaft Ecuadors in London, wo er als Flüchtling lebte, verhaftet. Im Herbst 2022 forderten Guardian, Le Monde und New York Times die US-Regierung auf, die Strafverfolgung gegen Assange einzustellen.

Christian Mihr
Geschäftsführer Reporter Ohne Grenzen Deutschland, Berlin

Julya Rabinowich
Schriftstellerin, Wien, Mitglied des PEN-Berlin

Holger Stark
Stellvertretender Chefredakteur der ZEIT, Ressortleiter Investigative Recherche und Daten, Berlin

Moderation
Bascha Mika
Journalistin, Publizistin, Autorin, Kuratorium von Reporter ohne Grenzen, Deutschland, Kuratorium der taz Panter Stiftung, Berlin

Deutsch; bis ca. 13:00 Uhr

Sa, 12:00 Uhr

Gespräch zur Ausstellung

Sa, 12:00 Uhr Kunstraum Innsbruck Gespräch zur Ausstellung

Dan & Lia Perjovschi: Fragments of Humanity

Das Ehepaar Dan und Lia Perjovschi, Sibiu, Rumänien, zählt zu den international renommierten und einflussreichen künstlerischen Stimmen Osteuropas. Dan Perjovschi kommentiert seit über 30 Jahren Zeitgeschehen und Alltägliches in einer unverkennbar reduzierten visuellen Sprache, mit wenigen Linien. Seine Zeichnungen zu Putins Krieg in der Ukraine waren auf der letzten Documenta Kassel 2022 zu sehen. Als Journalist ist er zudem Herausgeber der Horizontalen ZeitungLia Perjovschis Werk besteht aus Performances, Aktionen, Installationen, Zeichnungen und textbasierten Arbeiten. Ihre Collageserie 2020 Timeline etwa zeichnet aktuelle Ereignisse wie die Black Lives Matter-Bewegung auf und regt dazu an, bestehende gesellschaftliche Strukturen zu überdenken und nach neuen, nachhaltigen Lebensformen für Mensch und Natur zu suchen.

Ivana Marjanović
Kunstraum Innsbruck, Leiterin, Kuratorin der Austellung

und
Dirk Rupnow
Zeithistoriker an der Universität Innsbruck

im Gespräch mit
Dan & Lia Perjovschi 
Sibiu, Rumänien

Englisch; bis ca. 13:00 Uhr

In Kooperation mit dem Forschungsschwerpunkt „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“ der Universität Innsbruck

Sa, 12:00 Uhr

Film

Sa, 12:00 Uhr Cinematograph Film

Erfundene Wahrheit

2018 erschütterte ein Skandal die deutsche Medienwelt: Reportagen, Fakten und ganze Interviews des preisgekrönten Journalisten Claas Relotius (Der Spiegel) entpuppten sich als frei erfunden. Aufgedeckt hat die Fälschungen Relotius‘ Kollege Juan Moreno, dem seine Vorgesetzten zunächst nicht glaubten.

Regie Daniel Andreas Sager
mit Juan Moreno, Steffen Klusmann
Deutschland, 2023

90 Min. Deutsch

Sa, 13:00 Uhr

Gespräch

Sa, 13:00 Uhr Treibhaus, Turm Gespräch

„Krieg und Frieden“. Ein Tagebuch

Am 24. Februar 2022 griff Russland die Ukraine an. Schon im März desselben Jahres startete die taz Panter Stiftung das Tagebuch-Projekt „Krieg und Frieden“. 16 Autor*innen aus der Ukraine, Russland, Belarus, aus Armenien und Georgien, aus Estland, Lettland, Moldau und Kirgistan berichteten regelmäßig in der taz von ihrem Erleben des Krieges und näherten sich auf diesem Weg an. Bei einem Workshop in Berlin konnten sich die Teilnehmer*innen schließlich kennenlernen. Einige der beteiligten Journalist*innen berichten von diesem Projekt und darüber, wie der Krieg ihr Leben verändert hat.

Maria Bobyleva
Russische Journalistin, Autorin “This Is How We Speak” und “The Poetics of Feminism”, im Exil in Riga

Roman Huba
Journalist, Kyiv

Anastasia Magazowa
Ukrainische Journalistin, Autorin, u.a. „Unrecognized Stories“, Berlin

Moderation
Tigran Petrosyan
Herausgeber von „Krieg und Frieden. Ein Tagebuch“, freier Journalist u.a. für die taz, ZEIT Online, Amnesty International Journal, Berlin

Deutsch und Russisch mit Simultanübersetzung; bis ca. 14:30 Uhr

In Kooperation mit der taz Panter Stiftung

Sa, 13:30 Uhr

Gespräch

Sa, 13:30 Uhr Theologie, Leopoldsaal Gespräch

Alpenstädte – Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung in den Alpen

Die Alpen werden häufig vor allem als ein Gebirgsraum ländlicher Prägung mit unzähligen Tälern gesehen. Doch zwei Drittel der BewohnerInnen im Alpenraum leben in Städten. Tendenz steigend: Vermehrt bilden sich urbane Ballungsräume, regional ist Landflucht zu beobachten. Alpenstädte spielen daher eine zentrale Rolle für eine nachhaltige Entwicklung: Wirtschaftlicher Wohlstand und Innovation, Lebensqualität, effiziente Mobilitätsstrukturen oder Klima- und Umweltschutz hängen in hohem Maße von den Städten ab. Das zeigt der aktuelle 9. Alpenzustandsbericht der internationalen Alpenkonvention mit Hauptsitz in Innsbruck.

Wolfgang Andexlinger
Raumplaner, Amt für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration der Stadt Innsbruck

Ingrid Fischer
Präsidentin des Vereins „Alpenstadt des Jahres“, 2. Bürgermeisterin von Sonthofen/D

Helen Lückge
Beraterin für nachhaltige Prozesse, Co-Autorin des Alpenzustandsberichts „Alpenstädte“, Climonomics, Tübingen

Moderation
Dominik Prantl
Journalist, Süddeutsche Zeitung

Deutsch; bis ca. 15:00 Uhr

Mit Unterstützung des Ständigen Sekretariats der Alpenkonvention, Innsbruck

Sa, 13:55 Uhr

Hörkino. Die Welt im Ohr

Sa, 13:55 Uhr Cinematograph Hörkino. Die Welt im Ohr

Wie nachhaltig ist E- Mobilität wirklich?

„Nachhaltige E- Mobilität?“ Verbrenner raus – Elektromotor und Batterien rein. So malen Elon Musk und die Automobilindustrie gerne die Zukunft des Autos. Doch die Verheißung ist nicht nur unrealistisch. Sie leistet auch neuem Raubbau an der Natur Vorschub. Der rasche Umstieg auf Elektromobilität ist alternativlos, um die Klimaerwärmung zumindest zu bremsen. Doch 2 Milliarden Pkw weltweit mit tonnenschweren Batterien auszustatten würde zu neuen ökologischen Katastrophen führen. Schon jetzt sorgt die Gier nach Rohstoffen, um die Batterieproduktion in wenigen Jahren zu verhundertfachen, für Umweltschäden in etlichen Teilen der Welt. Und sie schafft neue Abhängigkeiten. Neue Techniken helfen. Öfter Fahrradfahren auch. Doch ohne Kreislaufwirtschaft, verantwortbaren Handel sowie alternative Verkehrskonzepte bleibt das Versprechen von der nachhaltigen E-Mobilität eine große Illusion.

Radiofeature von Peter Kreysler

54 Min., Deutsch

Eine Produktion von WDR/ARD Radiofeature 2022

Sa, 15:00 Uhr

Gespräch

Sa, 15:00 Uhr Treibhaus, Turm Gespräch

Truth and Justice – Die Folgen der Ermordung von Daphne Caruana Galizia

Das Attentat hat Europas Medienlandschaft erschüttert: Die maltesische Investigativ-Journalistin Daphne Caruana Galizia wurde im Oktober 2017 im Rahmen ihrer Recherchen zu Korruption und Geldwäsche durch eine Autobombe ermordet. Daphne Caruana war u.a. Mitarbeiterin im International Consortium of Investigative Journalists ICIJ. Nach ihrem Tod gründete die Familie eine Stiftung in Erinnerung an sie. Daphnes Sohn Matthew, Pulitzer-Preisträger, selbst Investigativ-Journalist, arbeitet mit Freund*innen an der Aufklärung der Tat. Zudem engagiert er sich u.a. gegen SLAPP-Klagen (strategic lawsuits against public participation), die gegen aufdeckende JournalistInnen und Menschenrechtsanwälte eingesetzt werden, um sie zum Schweigen zu bringen. Seine Mutter hatte gegen 46 solcher Klagen zu kämpfen, erzählt er. Mittlerweile will die EU-Kommission gegen solche missbräuchlichen Klagen vorgehen.

Matthew Caruana Galizia
Investigativ-Journalist, Direktor der Daphne Caruana Galizia Foundation, Malta

Im Gespräch mit
Nina Horaczek
Chefreporterin der Wochenzeitung Falter, Wien

Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung; bis ca. 16:30 Uhr

Die Veranstaltung ist Teil der Fortbildung der JournalistInnenkammer Trentino – Südtirol/ L’evento fa parte della Formazione Professionale Continua dell’Ordine dei Giornalisti