Dass er die Tiroler Landeshymne, in der der Heldentod von Andreas Hofer besungen wird, auswendig konnte, hätte als besondere Strebsamkeit gesehen werden können. Und dass er Tiroler Dialekt sprach, wäre ja bei einem, der in Tirol aufwuchs, nicht der Rede wert. Doch Emran Feroz, der in Innsbruck zur Welt kam, beschreibt, dass selbst das nicht ausreichte, um als Tiroler gesehen zu werden. Sein Vater kam Ende der 1970er Jahre aus Kabul mit dem Bus nach Europa, um zu studieren. Und weil zuhause die Sowjets einmarschierten, fuhr er nicht mehr zurück. Emran Feroz hat Jahre später als Journalist und Menschenrechtsaktivist die Heimat seines Vaters besucht, um mehr von Afghanistan zu verstehen. Seit die Taliban 2021 wieder die Macht übernommen haben, ist er international als Experte gefragt. Nach seinem Buch „Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror“ liegt nun eine Autobiografie vor: „Vom Westen nichts Neues. Ein muslimisches Leben zwischen Alpen und Hindukusch“.
Beim Journalismusfest Innsbruck ist Emran Feroz Studiogast von ORF-Ö1-Redakteurin Renata Schmidtkunz in ihrer Sendereihe „Im Gespräch“.
Renata Schmidtkunz
Moderatorin, Redakteurin, Dokumentarfilm-Regisseurin beim ORF, Leiterin „Im Gespräch“, Ö1
Emran Feroz
Journalist und Buchautor