03. Ι 04. Ι 05. Mai 2024

Ein Wochenende mit Aussicht

Genau hinsehen, was geschieht.
Ilse Aichinger

Innenhof Theologie

Arkadenhof, Innenhof Theologie
Pissarek-Hudelist-Platz / Angerzellgasse
6020 Innsbruck

Google Maps
Website

Seit Victor Orbán in Ungarn regiert, wurden Medien Schritt für Schritt unter die Kontrolle der Regierung gebracht. In der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen ist Ungarn Schlusslicht in der EU. Eine der letzten unabhängigen Zeitungen bleibt die Wochenzeitung HVG, deren Chefredakteur beim Journalismusfest zu Gast ist. Seit kurzem engagieren sich große Stiftungen in osteuropäischen Ländern, um verbliebene Medienvielfalt zu bewahren und so Demokratien zu stärken. Der Investmentfonds Plūrālis wurde 2021 mit dem Ziel gegründet, sich gezielt an osteuropäischen Medien zu beteiligen. Investiert in Plūrālis ist auch die österreichische ERSTE Stiftung.
Mit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 ist der Krieg in Israel und Palästina erneut ausgebrochen und beherrscht seitdem auch die deutschsprachigen Medien. Für die palästinensische und die israelisch-jüdische Diaspora ist der Krieg näher als ein Nachrichtenbild: Menschen sorgen sich um Angehörige und Freund*innen und sind gleichzeitig selber mit Anfeindungen und einem angespannten Diskurs konfrontiert. Inzwischen ist es die Ausnahme, dass jüdische Israelis und Palästinenser*innen miteinander auf einem Podium sitzen. Alena Jabarine und Tomer Dotan-Dreyfus tun genau das und sprechen gemeinsam mit Bascha Mika über ihren Blick auf den Konflikt, das Gesehen- und Nicht-Gesehen-Werden und die deutschsprachige Debatte.
Immer wieder machen Schlagzeilen auf Gewalt im Amt durch Polizist*innen aufmerksam. 2022 wurden allein in Österreich über 300 Verdachtsfälle überzogener Polizeigewalt gemeldet. Berichtet wird von rassistischen Übergriffen, rechtsradikalen Chatgruppen und gewalttätigem Vorgehen gegen Klimaschützer*innen. Corpsgeist innerhalb von Gruppen verhindert dabei häufig eine gegenseitige Kontrolle. So haben einerseits Betroffene nahezu keine Chance, solche Fälle unabhängig aufklären zu lassen, und andererseits wird schleichend der Ruf von vielen guten Polizist:innen durch ihre Kolleg:innen zerstört. Was muss verändert werden?
Die Innsbrucker Fotografin Helena Lea Manhartsberger thematisiert globale Ungleichheiten in drei ganz unterschiedlichen Regionen. Dabei zeigen sich die Brutalität der existierenden Machtstrukturen und institutionalisierter Rassismus; aber auch Solidarität, Hoffnung und Widerstand ziviler Akteur:innen. Manhartsberger erzählt Einzelschicksale, ohne das große Ganze aus den Augen zu verlieren.