03. Ι 04. Ι 05. Mai 2024

Ein Wochenende mit Aussicht

Genau hinsehen, was geschieht.
Ilse Aichinger

Mitwirkende

Bei den Internationalen Tagen der Information in Innsbruck kommen Journalistinnen und Journalisten aus verschiedenen Regionen der Welt mit ihrer spezifischen Expertise zu Wort, sie nehmen Stellung zu aktuell drängenden Fragestellungen, debattieren miteinander und kommen mit Wissenschaftler*innen, NGO-Vertreter*innen und mit dem Publikum ins Gespräch.

Tsitsi Dangarembga

© Hannah Mentz

Tsitsi Dangarembga, aus Simbabwe, zählt als mehrfach ausgezeichnete Autorin, Filmemacherin und feministische Essayistin zu den wichtigsten Stimmen des afrikanischen Kontinents. 2021 erhielt sie den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. 2014 war sie Writer in Residence an der Universität Innsbruck
Dangarembga lebt und arbeitet in Simbabwe. Dort wird sie wegen ihres Einsatzes gegen Korruption politisch verfolgt. 
Sie wurde in Simbabwe geboren und ausgebildet. Sie besuchte die Universität Cambridge, Sidney Sussex College, wo sie Ehrenmitglied ist, bevor sie Psychologie an der Universität von Simbabwe und Drehbuch und Regie an der Deutschen Fernsehakademie Berlin studierte und mit Auszeichnung abschloss.

Ihre jüngste Essaysammlung „Black and Female„, 2022, erschien im Frühjahr 2023 auf deutsch: „Schwarz und Frau. Gedanken zur postkolonialen Gesellschaft“ (Quadriga). Bekannt als Autorin wurde Dangarembga mit ihrer Tambudzai-Trilogie: „Nervous Conditions“ (1988), „The Book of Not“ (2006) und „This Mournable Body“ (2018) und „She No longer Weeps“. „This Mournable Body“ war auf der Shortlist für den Booker Prize 2020.  2021 wurde sie mit dem International Pen’s Pen Award for Freedom of Expression, dem englischen Pen’s Pen Pinter Prize und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.  2022 erhielt sie den Windham-Campbell Prize für Belletristik und im März 2023 den Freedom of Expression Prize des norwegischen Verlegerverbands.

Derzeit ist sie Stipendiatin des Harvard Radcliffe Institute und erforscht die Wanderungen des Volkes der Shona in Simbabwe.  Im akademischen Jahr 2021/22 war sie die erste Inhaberin des internationalen Lehrstuhls für kreatives Schreiben (Afrika) der University of East Anglia in Norwich/GB, eines Programms, das Schriftsteller*innen in verschiedenen Teilen der Welt ausbilden soll. Afrika ist die erste Region, die daran teilnimmt. Dangarembga war 2021 Writer in Residence am Stellenbosch Institute for Advanced Study  sowie 2019 Artist in Residence am Centre for the Study of Africa and the African Diaspora  an der New York University.  Sie erhielt 2016 ein Bellagio-Stipendium der Rockefeller Foundation und war 2014 Writer in Residence an der Universität Innsbruck, nachdem sie 2013 die gleiche Position an der Northwestern University innehatte. Derzeit ist sie Mitglied des Beirats der University of Johannesburg und des Centre for the Afterlife of Violence and the Reparative Quest an der University of Stellenbosch in Südafrika sowie Forschungsstipendiatin an dieser Universität.

Sie ist Vorstandsmitglied des Pavillon Afriques in Cannes.  Im Jahr 2009 war sie Mitbegründerin des Institute of Creative Arts for Progress in Africa (ICAPA) Trust.  Das ICAPA Trust fördert, produziert und schult bei der Produktion innovativer Arbeiten, die ein breites Spektrum an narrativen Genres abdecken. Die Produkte und Programme von ICAPA fördern Kreativität, Innovationen und unterstützen die Verbreitung fortschrittlicher Ideen durch Inhalte, Schulungen, Ausstellungen wie Netzwerkveranstaltungen. 
2003 gründete Tsisti Dangarembga das Internationale Filmfestival für Frauen in Harare, Simbabwe, ein Festival, das Filme mit Frauen als Hauptdarstellerinnen zeigt. Das Festival bietet auch Schulungsprogramme für Filmemacherinnen in Simbabwe und der Region an. Dangarembga hat diese Schulungen 2016 mit dem Programm African Women Filmmakers‘ Development Hub auf ganz Afrika ausgeweitet.

Dangarembga saß in den Jurys der renommiertesten Filmfestivals Afrikas, darunter dem Durban International Film Festival, dem Carthage International Film Festival, dem Luxor African Film Festival und der Zimbabwe International Film Festival Trust.  Im Jahr 2022 war sie Mitglied der Internationalen Jury bei der Berlinale, den Internationalen Filmfestspielen Berlin.

Von Dangarembga als Drehbuchautorin stammen heute als klassisch angesehene Filme aus Simbabwe, darunter NeriaFlame und Everyone’s Child.  Im Jahr 1992 gründete sie ihre Produktionsfirma Nyerai Films, zu deren wichtigsten Filmen zählen: Hard Earth: Land Rights in Zimbabwe (2000), Elephant People (2002) und Kare Zvako (Mother’s Day, musikalischer Kurzfilm, 2004), der 2005 beim Festival Cinema Africano Asia e America Latina in Mailand als bester afrikanischer Kurzfilm ausgezeichnet wurde und beim Sundance Film Festival in die Endrunde kam, außerdem I Want a Wedding Dress (2010) und In Her Father’s Village (Kurzfilm) (2016).

Tsitsi Dangarembgas Engagement ist vielseitig. Neben der Entwicklung einer Reihe eigener Drehbücher mit Drehbuchautorinnen in Afrika und Europa und der Arbeit an geschlechtergerechten Empowermentprogrammen für afrikanische Filmemacherinnen im Rahmen ihres African Women Filmmakers‘ Hub teilt sie ihre Zeit zwischen ihren Recherchen, ihrem aktuellen Prosaprojekt, einem dystopischen Roman für junge Erwachsene, Auftritten in verschiedenen Teilen der Welt und dem Einsatz für Bürgerrechte in Simbabwe auf.

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Das Programm

Ein Wochenende mit Aussicht:
Debatten, Gespräche, Lesungen, Filme, Ausstellungen und Audiofeatures

Die Schauplätze

Die Veranstaltungsorte des Festivals liegen im Zentrum von Innsbruck. Sie sind zu Fuß gut zu erreichen.

Info

Informationen über Tickets, Anreise, Unterkünfte, Öffentliche Verkehrsmittel und Aktuelles zur Region Innsbruck.