In Zeiten einer aufgeheizten Informationsvermittlung und Meinungsbildung stellt sich die Frage, ob es andere Wege als „News“-Formate braucht, um die Aufmerksamkeit für Themen von langfristiger Brisanz wachzuhalten. Gerade in öffentlichen Debatten rund um Flucht und Migration zeigt sich, dass diese Themen einerseits stark polarisieren und andererseits wichtige „Brennpunkte“ von Erinnerungskultur und Gegenwartsgeschichte sind. Zudem bieten sie oft einen Anker für lang anhaltendes zivilgesellschaftliches Engagement. Wie können (auto)biografische Erzählungen helfen, Wirklichkeit zu bezeugen und eine breite Öffentlichkeit zu erreichen? Wie kann man verhindern, Schicksale zum Objekt von Sensationslust zu machen? Können wir Einzelnen darin gerecht werden und sind biografische Annäherungen ein legitimes Mittel der Information?
Yirgalem Fisseha Mebrahtu
Eritreische Journalistin, Dichterin und Menschenrechtsaktivistin, „Ich bin am Leben – Gedichte“, München
Grażyna Jurewicz
Research Fellow an der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie und am Buber-Rosenzweig-Institut, Goethe Universität, Frankfurt a.M.
Moderation
Magdalena Modler-El Abdaoui
Leiterin Haus der Begegnung, Innsbruck