03. Ι 04. Ι 05. Mai 2024

Ein Wochenende mit Aussicht

Genau hinsehen, was geschieht.
Ilse Aichinger

Haus der Begegnung

Haus der Begegnung der Diözese Innsbruck
Rennweg 12
6020 Innsbruck

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In Zeiten einer aufgeheizten Informationsvermittlung und Meinungsbildung stellt sich die Frage, ob es andere Wege als „News“-Formate braucht, um die Aufmerksamkeit für Themen von langfristiger Brisanz wachzuhalten. Gerade in öffentlichen Debatten rund um Flucht und Migration zeigt sich, dass diese Themen einerseits stark polarisieren und andererseits wichtige „Brennpunkte“ von Erinnerungskultur und Gegenwartsgeschichte sind. Zudem bieten sie oft einen Anker für lang anhaltendes zivilgesellschaftliches Engagement. Wie können (auto)biografische Erzählungen helfen, Wirklichkeit zu bezeugen und eine breite Öffentlichkeit zu erreichen? Wie kann man verhindern, Schicksale zum Objekt von Sensationslust zu machen? Können wir Einzelnen darin gerecht werden und sind biografische Annäherungen ein legitimes Mittel der Information?
Ist konstruktiver und lösungsorientierter Journalismus die Lösung für die steigende Medienverdrossenheit? Der Zugang hat jedenfalls das Potential dazu: Durch den differenzierten Blick auf unterschiedliche Lösungsansätze und erfolgreiche Konzepte eröffnet konstruktiver Journalismus neue Perspektiven und stärkt das Verständnis für Vielschichtigkeiten und Ambiguität. Doch wenn niemand auf die Good News klickt, kann dann konstruktiver und lösungsorientierter Journalismus überhaupt mehrheitsfähig werden? Oder kann auch Krise konstruktiv sein? Die Mitwirkenden berichten als Herausgeberin, Gründerin und Coach von unterschiedlichen Perspektiven aus der Praxis. Sie sprechen über Beispiele von konstruktivem Journalismus und über seinen Nutzen.
2008 hat Ecuador der Mutter Erde „Pachamama“ eigene Rechte in der Verfassung zuerkannt. 2017 hat das Parlament von Neuseeland dem Whanganui River Eigentumsrechte an seinen Fischen und Pflanzen, seinem Wasser und Boden eingeräumt. Umwelt war gestern, Mitwelt ist heute. Ökosysteme können zu juristischen Personen werden und ihre Rechte einklagen: Ökozid als Straftat. Auch in Kolumbien, Bolivien, Spanien oder Irland sind diese Schritte schon zu verfolgen. Die Erde steht uns künftig nicht mehr als Rohstoff-Buffet zur Verfügung. Auf Augenhöhe mit Flora und Fauna: Was bedeutet das für die biologische Vielfalt, für unseren Lebensstil, für unsere plündernde Wachstumswirtschaft? Für unsere Rolle in der Welt angesichts eines grundlegenden Paradigmenwechsels?