Save the date: 16.-18. Mai 2025

Ein Wochenende mit Aussicht

Genau hinsehen, was geschieht.
Ilse Aichinger

Leopoldsaal Theologie

Leopoldsaal
Theologische Fakultät der Universität Innsbruck
Karl-Rahner-Platz 1
6020 Innsbruck

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Das Team des Investigativ-Podcasts „Inside Austria“ von Der Standard und Der Spiegel befasst sich im Superwahljahr mit der aktuellen politischen Entwicklung: Ist der Rechtsruck schon vorprogrammiert? Drohen illiberale Tendenzen? Wie tickt Herbert Kickl? Und wie wollen die laut Umfragen von den Freiheitlichen längst abgehängten Parteien ÖVP und SPÖ dagegen halten?
Der Claus-Gatterer-Preis für sozial engagierten Qualitätsjournalismus ist nach einem hervorragenden Journalisten, Historiker, Schriftsteller und Dokumentarfilmer benannt. Gatterer, der 1924 in Sexten/Südtirol geboren wurde, hat vielfach Spuren hinterlassen: mit wegweisenden zeithistorischen und literarischen Arbeiten zu Österreich, Italien und Südtirol ebenso wie als Journalist in Österreichs Medienlandschaft, vor allem mit seinem sozialkritischen ORF-Fernsehmagazin teleobjektiv. Gatterers Augenmerk auf soziale und ethnische Minderheiten hat eine Generation von JournalistInnen geprägt. Was kann sozial engagierter Journalismus heute bedeuten?
Standard-Redakteur Eric Frey erklärt im Podcast „Thema des Tages“, wie brisant die heutige Weltlage ist. Wie der Ukrainekrieg die Weltordnung neu schreibt. Was das für China/Taiwan und Nordkorea bedeutet. Und wie die USA und Europa unter Druck kommen. Und er analysiert, wie die vielen Konflikte miteinander verwoben sind und ob und wie es zu einem dritten Weltkrieg kommen könnte, der virtuell schon längst stattfindet.
Wissenschaftskommunikation ist ein weites Feld, die Formate, Erzählweisen sind vielfältiger geworden. Die Vermittlung von oft sehr komplexen Erkenntnissen in Spezialbereichen für eine breitere interessierte Öffentlichkeit bleibt eine spannende Herausforderung: für JournalistInnen wie für Vermittlungsinstanzen an Universitäten, für InfluencerInnen auf Social Media wie für WissenschaftlerInnen selbst.
Populistische Medien bieten oft einfache Lösungen für komplexe Probleme und Sachverhalte. Auf Plattformen mit solchen Inhalten sind Begriffe wie „Bevölkerungsaustausch“ und „Flüchtlingswellen“ keine Seltenheit. Mit dem Vokabular werden Bilder einer Endzeitstimmung in Europa suggeriert. Welche Funktion erfüllen solche Metaphern oder Begriffe wie „Remigration“? Wie kommt es, dass sie sich so schnell in unserer Gesellschaft festsetzen? In einem interaktiven Format, das auch das Publikum in den Dialog einbezieht, möchten wir diese Fragen diskutieren.
Immer wieder machen Schlagzeilen auf Gewalt im Amt durch Polizist*innen aufmerksam. 2022 wurden allein in Österreich über 300 Verdachtsfälle überzogener Polizeigewalt gemeldet. Berichtet wird von rassistischen Übergriffen, rechtsradikalen Chatgruppen und gewalttätigem Vorgehen gegen Klimaschützer*innen. Corpsgeist innerhalb von Gruppen verhindert dabei häufig eine gegenseitige Kontrolle. So haben einerseits Betroffene nahezu keine Chance, solche Fälle unabhängig aufklären zu lassen, und andererseits wird schleichend der Ruf von vielen guten Polizist:innen durch ihre Kolleg:innen zerstört. Was muss verändert werden?
Am 10. Januar 2024 erschütterte eine Veröffentlichung Deutschland wie lange zuvor nicht mehr. In seiner „Geheimplan“-Recherche veröffentlichte Correctiv Informationen über ein Treffen von hochrangigen AfD-Politikern, Neonazis und finanzstarken Unternehmer*innen im November 2023 in Potsdam. Inhalt des Treffens: die Planung der Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland. Es folgten landesweite Demonstrationen gegen Rechts, die bis heute andauern. Auch in Österreich wird seit Jahrzehnten zur neurechten Szene, den Identitären und auch ihren politischen Verbindungen in die FPÖ recherchiert. Journalist*innen begleiten diese Geschichten konsequent mit gründlicher Recherchearbeit und tragen immer wieder zur Enthüllung von rechten Strukturen bei. Welche Herausforderungen Recherchen am rechten Rand mit sich bringen und mit welchen Gefahren sie potentiell verbunden sind, wird hier aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
Seit Beginn der #MeToo-Bewegung im Oktober 2017 sind auch im deutschsprachigen Raum unzählige Fälle von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch bekannt geworden. Wie schon beim Fall Harvey Weinstein sind es häufig Journalist*innen, die nach gründlicher Recherche Fälle öffentlich machen. Was gehört zur Verdachtsberichterstattung? Warum sind Berichte zu #MeToo oft rechtlich so hart umstritten? Und welche besonderen Herausforderungen bringt eine Recherche in der eigenen Branche mit sich?