16.-18. Mai 2025

Ein Wochenende mit Aussicht

Genau hinsehen, was geschieht.
Ilse Aichinger

Jamaram meets Jahcoustix

Jamaram, der seit Gründung um die Jahrtausendwende als unsinkbar geltende Reggae-Achter, ist noch lange nicht platt! Die Band steht für Frieden, Weltoffenheit und Respekt, gegen Krieg, Intoleranz und Abschottung. Stemmt euch mit Jamaram und Jahcoustix gegen Club- und Festivalsterben, gegen die Balz auf dem Handy und Stubenhockertum mit Stoff und Schnaps und Netflix. Es geht massiv in die Beine, Sauna garantiert!

Ö1 – Im Gespräch

Dass er die Tiroler Landeshymne, in der der Heldentod von Andreas Hofer besungen wird, auswendig konnte, hätte als besondere Strebsamkeit gesehen werden können. Und dass er Tiroler Dialekt sprach, wäre ja bei einem, der in Tirol aufwuchs, nicht der Rede wert. Doch Emran Feroz, der in Innsbruck zur Welt kam, beschreibt, dass selbst das nicht ausreichte, um als Tiroler gesehen zu werden. Sein Vater kam Ende der 1970er Jahre aus Kabul mit dem Bus nach Europa, um zu studieren. Und weil zuhause die Sowjets einmarschierten, fuhr er nicht mehr zurück. Emran Feroz hat Jahre später als Journalist und Menschenrechtsaktivist die Heimat seines Vaters besucht, um mehr von Afghanistan zu verstehen. Seit die Taliban 2021 wieder die Macht übernommen haben, ist er international als Experte gefragt. Nach seinem Buch „Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror“ liegt nun eine Autobiografie vor: „Vom Westen nichts Neues. Ein muslimisches Leben zwischen Alpen und Hindukusch“. Beim Journalismusfest Innsbruck ist Emran Feroz Studiogast von ORF-Ö1-Redakteurin Renata Schmidtkunz in ihrer Sendereihe „Im Gespräch“.

Reporter Slam

Deutschlands unterhaltsamstes Bühnenformat für Journalist*innen ist nach der Premiere beim Journalismusfest 2023 erneut zu Gast in Österreich. Beim Reporter Slam berichten fünf Journalist*innen je zehn Minuten auf abwechslungsreiche Art von ihren Recherchen. Doch nur eine*r von ihnen kann Slampion des Abends werden. Wer? Das entscheidet unser Publikum. Wir haben Gäste aus dem gesamten deutschen Sprachraum – aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol und Luxemburg – eingeladen, um den Tag beschwingt-informativ zu beschließen. Die Gewinnerin oder der Gewinner des Abends darf in Berlin am großen Jahresfinale teilnehmen. Die Innsbrucker Band E43 sorgt für die nötige Abwechslung zwischendurch.

In Dschungeln. In Wüsten. Im Krieg.  

In Angola begegnet Gabriele Riedle zwei Königen, trifft in einem Slum, in dem regelmäßig geschossen wird, Mitglieder einer Bürgerwehr, die zuvor selbst Verbrecher waren, und bekommt den Frust eines berühmten angolanischen Journalisten zu spüren ob des Desinteresses der weißen Welt an Afrika. Anders als die meisten Reporterinnen und Reporter heute schreibt Riedle dann jedoch nicht im Unmittelbarkeit suggerierenden Präsens, sondern im literarischen Präteritum. Ihre Sätze sind komponiert wie Musik, denn sie ist überzeugt, dass es ohnehin unmöglich ist, einfach zu dokumentieren „was ist“, sondern jede Reportage bewusst oder unbewusst an erzählerische Traditionen wie etwa den Abenteuerroman anknüpft. „Eine Art Abenteuerroman“ lautet denn auch der Untertitel von Riedles aktuellem Buch, einem poetischen Prosawerk über die Arbeit von Kriegsreportern.

Russlands Krieg in der Ukraine.

Der Umgang mit der langjährigen russischen Aggression gegen die Ukraine und der darauf folgenden Invasion ist auch für Medien- und Kulturschaffende eine große Herausforderung. Beide dokumentieren das Kriegsgeschehen, wollen zum Nachdenken anregen und zum eigenen Handeln inspirieren. Der Dokumentarfilm ist dabei ein starkes Medium, um die Komplexität des Krieges in der Ukraine einzufangen und die Menschlichkeit der Betroffenen zu vermitteln. Er ermöglicht es, die Grausamkeit des Krieges zu dokumentieren und gleichzeitig die Widerstandskraft und Hoffnung der Menschen zu zeigen. Dieses Panel beschäftigt sich mit den Herausforderungen des Dokumentarfilms über die Ukraine sowie mit der Erinnerungskultur an die sowjetische Besatzung in den baltischen Staaten am Beispiel der Okkupationsmuseen als kulturelle Institutionen. Die Debatte – visualisiert durch Fotografien und Videos – beleuchtet auch das postkoloniale Erbe in Osteuropa und die anhaltenden Auswirkungen des russischen Imperialismus und Kolonialismus auf Identität und Politik in der Region.

Was können wir aus Pandemien lernen?

Bedingt durch Klimaveränderung und Globalisierung breiten sich neue und auch bekannte Erreger weltweit stärker aus. Krankheiten wie Malaria, Denguefieber oder Leishmaniose gibt es mittlerweile auch in Europa. Das stellt InfektiologInnen vor immer neue Herausforderungen. Gesundheitspolitisch stellt sich international die Frage nach einer globalen Verteilungsgerechtigkeit von Impfstoffen und Medikamenten. Gemeinsam ist den großen Pandemien, ob der Pest, den Grippe-Pandemien oder Covid-19, dass sie Gesellschaften verändern.

Karl Kraus aus der Nähe – Führung im Brenner-Archiv. 

Karl Kraus (1874-1936), der große österreichische Schriftsteller, Satiriker, Sprach- und Medienkritiker, der mit seinem Drama Die Letzten Tage der Menschheit (1918) Weltliteratur verfasst und sich als Herausgeber der Zeitschrift Die Fackel (1898 bis 1936) für Jahrzehnte öffentlich wirksam eingemischt hat: Bei dieser Führung wird er anlässlich seines 150. Geburtstages gewürdigt.

Die Polizei, dein Freund und Helfer? 

Immer wieder machen Schlagzeilen auf Gewalt im Amt durch Polizist*innen aufmerksam. 2022 wurden allein in Österreich über 300 Verdachtsfälle überzogener Polizeigewalt gemeldet. Berichtet wird von rassistischen Übergriffen, rechtsradikalen Chatgruppen und gewalttätigem Vorgehen gegen Klimaschützer*innen. Corpsgeist innerhalb von Gruppen verhindert dabei häufig eine gegenseitige Kontrolle. So haben einerseits Betroffene nahezu keine Chance, solche Fälle unabhängig aufklären zu lassen, und andererseits wird schleichend der Ruf von vielen guten Polizist:innen durch ihre Kolleg:innen zerstört. Was muss verändert werden?

Wenn Klagen vor Gericht die Demokratie gefährden

SLAPP-Klagen – das sind strategisch geführte, missbräuchliche Klagen, um einzuschüchtern, um kritische Berichterstattung oder Aktivitäten von Umweltschutz- oder Menschenrechts-NGOs zu unterbinden. SLAPP steht für Strategic Lawsuit Against Public Participation. Ziel ist oft gar nicht ein Erfolg vor Gericht. Vielmehr soll damit öffentliche kritische Teilhabe, eine der Grundfesten von Demokratien, unterbunden werden. Die Kläger sind meist finanziell potente Unternehmen, Lobbygruppen oder auch politische Parteien, Organisationen, die mehr Geld zur Verfügung haben als die Geklagten, ausreichend viel, um einen verlorenen Prozess in Kauf zu nehmen. Die Klage, oft auch schon die Drohung damit, dienen der Einschüchterung.  Nach vielen politischen Bemühungen auf europäischer Ebene ist im Frühjahr 2024 eine EU-Richtlinie verabschiedet worden, die dem Schutz Betroffener dient. Bei der Umsetzung sind die Nationalstaaten gefordert. 

Flüsse ziehen vor Gericht.

2008 hat Ecuador der Mutter Erde „Pachamama“ eigene Rechte in der Verfassung zuerkannt. 2017 hat das Parlament von Neuseeland dem Whanganui River Eigentumsrechte an seinen Fischen und Pflanzen, seinem Wasser und Boden eingeräumt. Umwelt war gestern, Mitwelt ist heute. Ökosysteme können zu juristischen Personen werden und ihre Rechte einklagen: Ökozid als Straftat. Auch in Kolumbien, Bolivien, Spanien oder Irland sind diese Schritte schon zu verfolgen. Die Erde steht uns künftig nicht mehr als Rohstoff-Buffet zur Verfügung. Auf Augenhöhe mit Flora und Fauna: Was bedeutet das für die biologische Vielfalt, für unseren Lebensstil, für unsere plündernde Wachstumswirtschaft? Für unsere Rolle in der Welt angesichts eines grundlegenden Paradigmenwechsels?

Flamingos in der Wüste. How to make a magazine.

Magazindesign ist ein höchst spannendes Feld der visuellen Gestaltung, das auch in digitalen Zeiten erstaunlich lebendig bleibt. Bei den schweizerischen Reportagen geht es nicht um rasante Berichterstattung, sondern um journalistisches Handwerk und fesselnde Geschichten. Das Magazin verzichtet komplett auf Fotos. Dafür hat das Zürcher Designstudio Moiré eine starke Marke und ein eigenständiges Leseerlebnis geschaffen. Illustration, Infografik und eine für die Reportagen eigens entworfene Schrift unterstützen und ergänzen die Texte und das Grundkonzept des Magazins: Spannung erzeugen, in die Tiefe gehen, die Aufmerksamkeit halten und den Fokus auch auf die Nebenschauplätze lenken. Das Projekt wurde 2013 mit dem Designpreis Schweiz ausgezeichnet. Marc Kappeler von Moiré erzählt von der Entwicklung des Magazins und weiteren Projekten seines Designstudios.

Revolution im Spiel: Kann Sport die Welt bewegen?

Inmitten des Fußballfiebers vor der Fußball-Europameisterschaft und bedeutender nationaler und internationaler Wahlen stellt sich die Frage: Kann Sport die Gesellschaft verändern? Erfahren Sie, welchen Einfluss Athlet:innen auf Politik und Gesellschaft haben können und entdecken Sie mit uns die positiven und negativen Beispiele. Sind Sportler:innen dazu verpflichtet, Vorbilder zu sein und sich politisch zu engagieren, oder können sie einfach nur ihren Sport ausüben? Inwiefern kann Sport ein Gamechanger sein?

Atlas der Globalisierung. 

Der Planet ist am Limit, neue Viren legen ganze Staaten vorübergehend lahm, die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter. 2003 erschien der erste Atlas der Globalisierung von Le Monde diplomatique. Er hat Maßstäbe gesetzt in der journalistischen Kartografie. In über 200 neuartigen Schaubildern wurde hier zum ersten Mal umfassend und anschaulich dargestellt, was Globalisierung im 21. Jahrhundert bedeutet: Für die Mobilität von Menschen und Waren, für politische Teilhabe, den sozialen Fortschritt oder die weltweite Kommunikation von San Francisco bis Kinshasa. Acht Atlanten und mehr als 20 Jahre später zeigt diese kleine Ausstellung am Beispiel des aktuellen Atlas der Globalisierung „Ungleiche Welt“ verschiedene Grafikformen auf ihrem neuesten Stand. Die Ausstellung ist erstmals für das Journalismusfest 2023 als Kooperationsprojekt mit Le Monde Diplomatique/ Berlin entstanden und wird nun als erweiterte Ausgabe erneut präsentiert.

Eine Villa in Kitzbühel, Firmen auf Zypern.

Als der Informant dem Reporter die geheimen Daten überreicht, hat die Nacht die Gasse schon in Dunkelheit gehüllt und die Kapuze sein Gesicht. Abenteuerliche Bilder entstehen, wenn man an Investigativ-Recherchen denkt. Aber laufen Recherchen wirklich so ab? Auch die vom Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP) koordinierte Recherche zu den #RotenbergFiles, die im Spiegel, Standard, ZDF und der Schweizer Tamedia Gruppe erschienen ist, hat mit einem Leak begonnen: Mehr als 50.000 Dokumente aus dem Umfeld der Oligarchenbrüder und Putin-Vertrauten Arkadi und Boris Rotenberg. Sie zeigen erstmals im Detail, wie es den beiden gelang, ihren Reichtum vor Sanktionen zu schützen und zu verbergen – unter anderem in Kitzbühel. Antonio Baquero, Timo Schober und Maria Retter erzählen von Abenteuerlichem und davon, wie solche großen investigativen Recherchen tatsächlich ablaufen: Wie spürt man verborgenes Vermögen auf? Warum sind solche Enthüllungen wichtig? Warum verstecken Menschen ihr Vermögen in Österreich und wer hilft ihnen dabei?

Austausch mit dem Netzwerk Klimajournalismus Österreich

Das Netzwerk Klimajournalismus ist eine medienübergreifende Initiative. Ziel ist es, Journalist*innen und Medienschaffende, die sich mit Themen rund um Klima- und die ökologische Krise beschäftigen (wollen), in Kontakt zu bringen. Bei dieser Veranstaltung haben Interessierte die Möglichkeit, mehr über die Arbeitsweise des Netzwerks zu erfahren, sich auszutauschen und zu vernetzen.

Grundlagen zum Klimajournalismus

Zahlreiche Wissenschaftler*innen sind sich einig: Der Klimawandel ist gemeinsam mit dem Artensterben die größte und dringendste Krise dieses Jahrhunderts. Doch werden ihr Medien in ihrer Berichterstattung gerecht? Wie kann man berichten, ohne Fatalismus oder Resignation auszulösen? Und wie kann man das Thema jenseits von Ressorts denken? In diesem Workshop geht es darum, die (natur-)wissenschaftliche Basis zur Klimakrise aufzufrischen und Erklärungsansätze aus Psychologie und Kommunikationswissenschaft kennenzulernen, die zeigen, wieso das Ausmaß dieses Themas oft der medialen Logik widerspricht.

Recherchen am Rechten Rand

Am 10. Januar 2024 erschütterte eine Veröffentlichung Deutschland wie lange zuvor nicht mehr. In seiner „Geheimplan“-Recherche veröffentlichte Correctiv Informationen über ein Treffen von hochrangigen AfD-Politikern, Neonazis und finanzstarken Unternehmer*innen im November 2023 in Potsdam. Inhalt des Treffens: die Planung der Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland. Es folgten landesweite Demonstrationen gegen Rechts, die bis heute andauern. Auch in Österreich wird seit Jahrzehnten zur neurechten Szene, den Identitären und auch ihren politischen Verbindungen in die FPÖ recherchiert. Journalist*innen begleiten diese Geschichten konsequent mit gründlicher Recherchearbeit und tragen immer wieder zur Enthüllung von rechten Strukturen bei. Welche Herausforderungen Recherchen am rechten Rand mit sich bringen und mit welchen Gefahren sie potentiell verbunden sind, wird hier aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.

Helena Lea Manhartsberger: IN BETWEEN STATES

Die Innsbrucker Fotografin Helena Lea Manhartsberger thematisiert globale Ungleichheiten in drei ganz unterschiedlichen Regionen. Dabei zeigen sich die Brutalität der existierenden Machtstrukturen und institutionalisierter Rassismus; aber auch Solidarität, Hoffnung und Widerstand ziviler Akteur:innen. Manhartsberger erzählt Einzelschicksale, ohne das große Ganze aus den Augen zu verlieren.

Euregio: Regionaljournalismus in Zeiten von Crossmedia und Social Media

Verlässliche journalistische Information ist im Nahbereich der eigenen Lebensrealitäten von besonderer Bedeutung. Zum einen wirken sich zwar die Folgen ökonomischer und politischer Verflechtungen in der globalisierten Welt stärker auf den Alltag aus denn je – Covid-19 und die Folgen der Klimakrise zeigen dies deutlich. Gleichzeitig prägen weiterhin die regionalen ökonomischen, politischen, kulturellen und sozialen Entwicklungen die Lebenswelten. Regionale Qualitätsberichterstattung ist daher unabdingbar für verlässliche Informationen über solche Entwicklungen. Gleichzeitig ist sie zunehmend gefordert. Auch der redaktionelle Regional-Journalismus hat es mit rasanten Entwicklungen im Medienbereich und mit einem veränderten Nutzungsverhalten zu tun. Der zunehmend vernetzte – mehrsprachige – euroregionale Raum Tirol – Südtirol – Trentino lädt dazu ein, zwischen regionalen (Medien)Realitäten zu vergleichen und sich über die ähnlichen Herausforderungen auszutauschen. 

Unabhängig. Prekär. Mit Anspruch. 

Vielfältige Stimmen, kritische Themen, oft auch grundlegend andere Perspektiven: Dafür stehen Medien, die mit eigenen journalistischen Konzepten, Geschäftsmodellen und Arbeitsweisen versuchen, sich als Alternativen zu positionieren. In Tirol sind einige wichtige alternative Medien sehr beständig, ja traditionsreich – trotz anhaltend prekärer Bedingungen: Die aep informationen gibt es bereits seit 50 Jahren, die Straßenzeitung 20er seit mehr als 25 Jahren, das Innsbrucker Kulturmagazin UND seit 2015. Zuletzt wurden unter dem Label Alternativmedien aber vor allem populistische und extrem parteiische Angebote verstanden, die sich als eigenständige, digital geprägte Subkultur entwickelt haben. In der Gesprächsrunde unter der Leitung und Organisation von Studierenden des Masterstudiums Medien an der Universität Innsbruck diskutieren Medienmacher:innen aus der Region, was „alternativ“ heute bedeutet und mit welchen Herausforderungen und Chancen alternativer Printjournalismus verbunden ist.

Herausforderungen der #MeToo-Berichterstattung

Seit Beginn der #MeToo-Bewegung im Oktober 2017 sind auch im deutschsprachigen Raum unzählige Fälle von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch bekannt geworden. Wie schon beim Fall Harvey Weinstein sind es häufig Journalist*innen, die nach gründlicher Recherche Fälle öffentlich machen. Was gehört zur Verdachtsberichterstattung? Warum sind Berichte zu #MeToo oft rechtlich so hart umstritten? Und welche besonderen Herausforderungen bringt eine Recherche in der eigenen Branche mit sich?

Martin Thür – Meine Sammlung.

ZIB 2-Anchorman Martin Thür ist bekannt für sein Hobby, Excel-Listen zu führen. Weniger bekannt ist seine zweite Leidenschaft: das Sammeln skurriler Wahlgeschenke. Anlässlich des Superwahljahres 2024 hat er für das diesjährige Journalismusfest eine Excel-Liste mit seinen lustigsten und bizarrsten Wahlgeschenken erstellt und wird diese Auswahl im Rahmen einer exklusiven Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Zu sehen gibt es Highlights wie die Erwin Pröll-Actionfigur, einen Eiskratzer „Gegen die soziale Kälte“ und Solartrockner-Wäschekluppen. 

Eröffnung des Festivals am Internationalen Tag der Pressefreiheit

Begrüßung mit anschließendem Vortrag „Verbrennen Medienfrauen auf dem digitalen Scheiterhaufen Hasspostings machen die stärksten Journalistinnen mürbe“. Frauen machen 80 Prozent der von Hass im Netz Betroffenen aus. Haben sie eine gewisse Bekanntheit, werden sie erst recht zur Zielscheibe. Kommentare zielen oft bewusst unter die Gürtellinie, machen ihr Aussehen zum Thema und sexualisieren sie, statt sich inhaltlich mit ihren Argumenten auseinanderzusetzen. Journalistinnen bewegen sich dabei in einem besonderen Spannungsfeld, da sie durch ihre mediale Präsenz in der Öffentlichkeit oft als sehr empowert wahrgenommen werden. Mitleser*innen erleben sie nicht als Opfer und schreiten seltener ein.